Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 115
(PDF, 60 MB)
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Die jüdische Gemeinde Dettensee

Haigerloch und Dettensee nicht anerkannt, die sich deshalb wieder von Hechingen
trennten338. Raphael Zivi (geb. 27. Februar 1763 in Rexingen, gest. 22. August 1838 in
Haigerloch)339, seit 1820 Rabbiner in Haigerloch, betreute kurzfristig auch Dettensee340.

Im Jahre 1822 wählten die Dettenseer aus den eigenen Reihen Marx Hirsch (geb. 22.
Februar 1756 in Dettensee, gest. 5. Mai 1840 in Dettensee) zu ihrem Rabbiner. Über
ihn schreibt Spier, er habe eine Jeschiwa besucht und sei schon 1792 als „ein gestudierter
Rabbiner" genannt worden. Für seine Tätigkeit als Rabbiner erhielt er ein Jahresgehalt
von 22 fl341. Er ließ aber seine Aufgaben vom Rabbiner in Mühringen versehen, weil
er sich als Hausrabbiner bei der Familie Kaulla in Stuttgart aufhielt342. Der mit den Aufgaben
betraute Rabbiner in Mühringen war damals Gabriel Adler (geb. 1788 in Hannover
, gest. 1859 in Oberdorf, heute zu Bopfingen) von 1813 bis 1834 Rabbiner in
Mühringen. Im Jahre 1836 stellte die Sigmaringer Regierung den Theologen Maier Hilb
(geb. 1806 in Haigerloch, gest. 1880 in Haigerloch), als Rabbinatsverweser und ab 1840
gemeinschaftlich für Haigerloch und Dettensee als Rabbiner an. Sein jährliches Gehalt,
das von den Gemeinden aufzubringen war, betrug 365 fl343.

Mit der Anstellung Maier Hilbs trat sein Vorgänger Marx Hirsch in den Ruhestand.
Dettensee blieb ab jetzt mit dem Rabbinat Haigerloch verbunden, solange dieses bestand
. Der Rabbiner war angewiesen, nach Maßgabe des Beitrages der Dettenseer zu
seinem Gehalt in Dettensee zu predigen, nämlich achtmal im Jahr344. 1842 führte die
Fürstliche Landesregierung Sigmaringen auf Vorschlag des Rabbiners Hilb die württembergische
Synagogenordnung in Dettensee ein345. Hilbs Nachfolger war von 1884
bis 1888 Joseph Ignatz Spitz (geb. 1856 in Bilki, Westukraine, gest. 1931 in Frankfurt).
Der letzte Rabbiner in Haigerloch war Aron Wolff, zuvor Rabbiner in Kurnik bei Posen,
von 1889 bis 1894.

Im Jahre 1890 hatten die Dettenseer Juden den Wunsch ausgesprochen, dass der Haigerlocher
Rabbiner Wolff, so wie früher üblich, bei zeitweiligen Besuchen die jüdische
Gemeinde betreue. Die klein gewordene, arme Gemeinde scheute allerdings vor den
fälligen Kosten zurück. Rabbiner Wolff erklärte sich daraufhin bereit, bei einer Ent-

338 Werner, Juden in Hechingen (wie Anm. 325), S. 59.

339 HStAS, J 386 Bd. 225 (wie Anm. 226), Familienregister S. 309.

340 Spier, Dettensee (wie Anm. 216), Teil 4.

341 Ebd.

342 werner, Juden in Hechingen (wie Anm. 325), S. 59.

343 StAS, Ho 201 T 1 Nr. 483: Fürstliches und preußisches Oberamt Glatt. Rabbinatsdienst in Dettensee
(1836).

344 Spier, Dettensee (wie Anm. 216), Teil 4.

345 StAS, Ho 86 T 1 Nr. 547: Fürstliche Landesregierung Sigmaringen. Einführung einer Synagogenordnung
in Haigerloch und Änderung der Synagogenordnung der jüdischen Gemeinde in Dettensee
(1842).

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