Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 132
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Herbert Zander

an der Technischen Hochschule München von Herbst 1902 bis Herbst 1906; an der
Universität München von Herbst 1906 bis Herbst 1907; an der Universität Bern von
Herbst 1907 bis Sommer 1908469.

1915 veröffentlichte er das zweibändige Werk Mode und Kultur™. In dem ebenfalls
1915 erschienenen Buch Die Weltpolitik der WeltmodeAlx vertritt und verteidigt er den deutschen
politischen Standpunkt der damaligen Zeit. So war es für ihn selbstverständlich,
dass er als freiwilliger Infanterist beim Garde-Nachrichten-Bataillon am Ersten Weltkrieg
teilnahm.

Am 12. August 1916 heiratete er in München Therese von Koppmann, geboren am 28.
März 1882 in Würzburg. Aus dieser Ehe - die offenbar im Jahre 1925 geschieden wurde
- gingen zwei Söhne hervor. Sohn Herbert (geb. 20. Juni 1918) kam im Oktober 1944
in München bei einem Bombenangriff ums Leben, Sohn Theodor (geb. 26. Januar 1917)
starb am 9. März 1957 in Unterhaching472.

Später erblindete Stern aufgrund der im Krieg erlittenen Verletzungen. Diese Kriegsverletzung
schien ihn in seinem beruflichen Fortkommen wenig behindert zu haben.
Von 1917 bis 1921 war er Kommissarius der Deutschen Gesandtschaft in Bern. Er galt
als Experte in Fragen der Modewissenschaft und Modeindustrie. Er war vorübergehend
als Generalsekretär des Reichsverbandes der Deutschen Moden-Industrie (Berlin) tätig.
Seit Oktober 1924 besaß Norbert Stern einen Buchverlag in München, in dem er Werke
wie Fürchte nicht413 und Vom Wort %ur Kraff14 herausbrachte. Aufgrund der nationalsozialistischen
Maßnahmen gegen jüdische Gewerbetreibende musste dieser Betrieb nach
der Pogromnacht geschlossen werden475. In seinem 1961 erschienenen Buch Wer bist du
Mensch?16 berichtet Norbert Stern in dritter Person über sein weiteres Schicksal in den
Zeiten der Nazidiktatur: Der kriegsblinde Verfasser war %ur Nabelt ein Verfolgter und Verfemter
. Nach dem Glauben evangelischer Christ, war er der fleischlichen Abkunft nach ein Jude aus
demselben Stamme wie sein Herr Jesus Christus. Von dem Tage an, da im September 1935 die Nürnberger
Judengeset^e proklamiert wurden, durfte der Autor als Schriftsteller und Verleger nichts mehr

469 norbert stern: Das Denken und sein Gegenstand. Inaugural-Dissertation der philosophischen
Fakultät der Universität Bern. München 1909.

470 norbert stern: Mode und Kultur. Band 1 Psychologisch-ästhetischer Teil. Band 2 Wirtschaftlich
-politischer Teil. Dresden 1915.

471 Norbert Stern: Die Weltpolitik der Weltmode Band. Stuttgart u. Berlin 1915.

472 Stadtarchiv München, Akten2eichen 10/2008/Heu: Norbert Stern, Personenforschung Detten-
see. Brief an Herbert Zander (8.1.2008).

473 Norbert Stern: Fürchte nicht! Wege zur geistigen Überwindung von Furcht und Feindschaft.
Selbstverlag. München 1924. — Erneut erschienen im Licht Verlag Zürich 1950.

474 norbert stern: Vom Wort zur Kraft. Selbstverlag. München 1934.

475 Stadtarchiv München, Aktenzeichen 162/101/2004/Heu: Jüdische Personenforschung Detten-
see. Brief an Herbert Zander (31.8.2004).

476 Norbert Stern: Wer bist du, Mensch? Selbstverlag. München 1961.
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