Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 139
(PDF, 60 MB)
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Talmi-Kultur und Klassen-Gegensätze

Seinen Wohlstand und die Leistungsfähigkeit seiner Industrie stellte Hechingen zweimal
in großen Messen zur Schau. Die erste Hohenzollerische Gewerbe-Aus Stellung mit
172 Ausstellern rund um das Rathaus und in weiteren öffentlichen Gebäuden fand 1899
statt, die zweite mit 220 gewerblichen Ausstellern 1907, unter anderem in einer repräsentativen
Messehalle auf der Lichtnau9.

1910 waren die Grenzen des Wachstums erreicht. Das Unheil kam aus offenem Himmel
. Die Konjunktur verpuffte. Mitte des Jahres brachen zuerst der Handel ein und die
Landwirtschaft, der wegen des schlechten Wetters eine Missernte drohte. Die Webereien
und Färbereien in Hechingen sprachen danach von schleppendem Geschäftsgang, die
Maccospinnerei im Karlstal bei Haigerloch führte sogar Kurzarbeit ein. 1911 gingen
die Geschäfte nach den Angaben der Centraistelle weiter nur befriedigend, dann flau, und
auch 1913 hatten die Fabriken bei Hechingen [...] mit gewissen Schwierigkeiten %u kämpfen. Sie
griffen ebenfalls zur Kurzarbeit, die Schuhfabrik Moos & Rosenthal stand sogar ganz
still10.

Der Krieg kam nach Hechingen wie eine Erlösung: Die Schuh- und die Textilindustrie
erhielten Militäraufträge, und selbst die Arbeiter liefen begeistert zur Front. Die leerstehende
Schuhfabrik von Moos & Rosenthal fand neue Verwendung. Sie wurde zuerst
Lazarett und 1917 Granaten-Dreherei. Bekanntlich lief der Krieg nicht wie gewünscht.

3. TECHNIK

Wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung war der Eisenbahnbau.
Im Juni 1869 wurde die Bahnverbindung nach Tübingen fertig mit Hechingen als Kopfbahnhof
. Fünf Jahre später, im August 1874, hatten die Königlich Württembergischen
Staatseisenbahnen ihre Strecke bis Balingen verlängert, und seit 1878 ging es bis nach
Sigmaringen, der Verwaltungshauptstadt des preußischen Regierungsbezirks. Die Hohenzollerische
Landesbahn entstand 30 Jahre später. Sie machte Hechingen zum Drehkreuz
und Knotenpunkt. 1901 war die Strecke nach Burladingen fertig und 1912 die
Linie nach Stetten bei Haigerloch und Eyach.

9 Hechingen und die Hohenzoll. Ausstellung von 1899. Hechingen 1899. Hechinger Jubiläums-Gewerbe
-Ausstellung 1907. Offizieller Ausstellungs-Katalog. Hechingen 1907. Ludwig Eglers Chronik
der Stadt Hechingen. Bearb. von Maximilian Rudolf von Ehrenberg (künftig: Chronik 1906).
Hechingen 1906. S. 328f. Ludwig Eglers Chronik der Stadt Hechingen. Bearb. von Walter Sauter
und Bruno Ewald Reiser (künftig: Chronik 1980). Hechingen 1980. S. 321 f., 335f.

10 Jahresbericht 1899 S. 19, 1905/06 S. 71, 73, 1906/07 S. 50, 1910/11 S. 152f., 1911/12 S. 110,
1913/14 S. lOOf.

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