http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0146
Rolf Vogt
Bald danach baute der Bus an der Schützenbrücke tatsächlich einen Unfall. Die Aufregung
war groß, als er das Brückengeländer durchbrach, aber hängen blieb, ohne in
die Starzel zu stürzen. Julius Rosenthal, Junior-Chef in der Schuhfirma Moos & Rosenthal
, war der erste moderne Verkehrstote aus Hechingen. Er kam am 20. Mai 1911 bei
einem Autounfall in der Nähe von Karlsruhe ums Leben21.
Aufsehenerregend: Der Unfall an der Schützenbrücke 1913. Foto: Hz. Heimatbücherei
Weiter verbreitet als das Auto war das Fahrrad. 1898 hatte Hechingen schon zwei
Velo^iped-Depots, 1914 waren vier Fahrradhandlungen in der Stadt zu finden22. In diesen
Jahren unternahmen die vereinsinteressierten Pedaleure sonntags Ausflüge mit dem
Radfahrer-Club Hohenzollern. 1893 erstmals und 1905 ein zweites Mal gegründet, war
ihr Vorsitzender Wilhelm Günther, Assistent bei der Staatsanwaltschaft.
Der Siegeszug des Telefons begann. Die beiden Hechinger Reichspostämter am
Bahnhof und am Obertorplatz waren seit 1878 mit einer Fernsprechleitung verbunden.
Sie wurde privat betrieben. Die großen Betriebe waren treibende Kraft bei der Ver-
21 Hz. Bl. Nr. 115/22.05.1911.
22 Adreßbuch für die Hohenzollernschen Lande, verbunden mit Geschäfts-Empfehlungen (künftig:
Adreßbuch 1898). Hechingen [1898]. S. 47. Adress- und Geschäfts-Handbuch für die Hohenzol-
lern'schen Lande 1914 (künftig: Adressbuch 1914). München 1914. S. 99.
142
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2009/0146