Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 154
(PDF, 60 MB)
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Rolf Vogt

Die „Fabrik Hechingen" der Buntweberei Baruch 1893. Foto: Sammlung Tobias Matheis

Acht Webstühle auf einmal waren enorm viel. Bei Baruch bediente ein Weber in der
Einarbeitungszeit einen Webstuhl, danach zwei. Jugendliche bis 16 Jahren hatten ebenfalls
nur einen Webstuhl in den Händen. Nach den „Erzählungen" Josef Dieringers
waren seit 1910 drei Webstühle pro Weber Standard. Der Akkord zog an.

Hochgerechnet, hatten Hechinger Fabrikarbeiter 1884 ein Jahreseinkommen von 400
bis 500 Mark zu erwarten und nach 1900 etwa 1000. Den deutlichen Anstieg fand die
Centraisteile bemerkenswert. Der von ihr 1906 genannte Durchschnittsverdienst in den
Fabriken bei Hechingen - Männer 33-45, Frauen 20-26 Mark in zwölf Tagen - liefe auf
Jahreseinkommen von 825 bis 1125 Mark für Männer und 500 bis 650 Mark für Frauen
hinaus. In Haigerloch, das die Centralstelle wegen seiner offenbar guten Löhne gern
heranzog, soll der Jahreslohn eines Fabrikarbeiters 1900 bei 900 bis 1000 Mark und
1913 bei 1200 bis 1500 gelegen haben, was einem Tagesverdienst von sehr hohen 5
Mark entsprochen hätte. Die Haigerlocher Löhne hätten damit sogar über dem reichsweiten
Durchschnitt in der gut gehenden Steinindustrie gelegen, für die 1912 nach gleichem
Bericht bei einem Tagesverdienst von 3,82 Mark ein Jahreseinkommen von 1145
Mark angegeben wird73.

Im reichsweiten Vergleich rangierte Hechingen am Tabellenende, andernorts war
selbst in Fabriken mehr zu verdienen. Gemessen am jährlichen Einkommen der Gesamtbevölkerung
, war Hohenzollern Armutsgebiet. Die Statistiker damals und in ihrem
Gefolge die Historiker heute stufen den preußischen Südwesten 1882 mit 87 Prozent
des durchschnittlichen Prokopf-Einkommens im Reichsgebiet ein und 1913 mit 89.

73 Jahresbericht 1913/14 S. 107. Den Angaben liegen Berechnungen mit jährlich 300 Arbeitstagen
zugrunde.

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