Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 213
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Anton Bumiller, Pionier des Hohenzollerischen Gewerbeschulwesens

Folgendes Beispiel gibt einen Einblick in die Thematik der Kurse.
Gliederung über sechs Stunden:

1. Stunde: Berührungspunkte zwischen dem Lehrer und dem Handwerk schon
in der Volksschule. Die Berufswahl.

2. Stunde: Der Lehrer in der Fortbildungsschule. Das Lehrlingswesen.

3. Stunde: Der Lehrer im Verkehr mit dem Gesellen. Die Wanderzeit.

4. Stunde: Der Lehrer im Verkehr mit dem Meister.

In kaufmännischer Hinsicht: Buch- und Rechnungsführung.

5. Stunde: Der Lehrer im Verkehr mit dem Meister.
In technischer Hinsicht: Werkstatteinrichtung.

6. Stunde: Handwerkerorganisation10.

Außerdem waren die Lehrer in folgenden Bereichen zu qualifizieren: Fachzeichnen,
Buchführung, Kostenberechnung, Wechsellehre, Arbeiterversicherungen, Gewerbeordnung
und Schriftverkehr11. Trotz aller Bemühungen der verantwortlichen Stellen waren
viele Handwerker von der Notwendigkeit einer qualifizierten Fortbildung nicht überzeugt
, was für uns heute kaum zu verstehen ist. Dazu Keller in Anlehnung an Dr. Emil
Bisinger, der über dieses Phänomen eine ausführliche Analyse erstellte: Nachdem 1897
die Handwerkskammern ins lieben gerufen (wurden), verhinderten Interesselosigkeit, Eigenbrötelei,
Selbstsucht und Hartnäckigkeit seitens der Handwerker die vom Gesetzgeber erhofften Erfolge11.

4. DIE EINRICHTUNG DER HANDWERKSKAMMER

Die Vielfalt der Aufgaben führte zwangsläufig zu der Überlegung, eine zentrale Stelle
zu schaffen, welche die Koordinierung aller anstehenden Aufgaben übernehmen sollte.
1899 entschied das Ministerium für Handel und Gewerbe in Berlin, dass für Hohen-
zollern eine Handwerkskammer mit Sitz in Sigmaringen zu errichten sei. Nicht alle
waren mit diesem Vorhaben einverstanden. Das sei unnötig, sagten die einen, bisher sei
es auch so gegangen. Die anderen wiesen darauf hin, und dies war ein überzeugendes
Argument, daß Hohen^ollern in seiner Abgelegenheit an den in Preußen geschaffenen Einrichtungen
für die Handwerksförderung nur schwer teilnehmen könne und infolge dessen auf die Nachbarstaaten
Baden und Württemberg angewiesen sei. Die rührige Arbeit dieser Staaten aber %ur Förderung der
technischen, kaufmännischen und kunstgewerblichen Ausbildung des Handwerks ließen die dort %u
Handwerkerübungskursen zugelassenen Hohen%ollern das Fehlen ähnlicher, wenn auch kleinerer Einrichtungen
in Hohenzpllern immer stärker empfinden^. Auf die vielfältigen Vorarbeiten, welche

10 Bumiller: (wie Anm. 3) S. 2.

11 StAS, Ho 235 T 13/15 Nr.120.

12 Kellernach: Dr. Emil Bisinger, Volkszeitung März 1908.

13 Festschrift „ 25 Jahre Handwerkskammer für Hohenzollern 1900 - 1925 ". Sigmaringen 1911.
Die Festschrift wurde verfasst von Karl Fröhlich (1883 - 1946). Dieser trat am 1. April 1901 in
den Dienst der Handwerkskammer bis zu seinem Tod am 3. März 1946. Nach dem Ausscheiden
von Anton Bumiller 1932 war er verantwortlicher Geschäftsführer der Handwerkskammer.

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