Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 241
(PDF, 60 MB)
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Das Rathaus in Hechingen - Werk des Architekten Prof. Paul Schmitthenner

Mehr als fünfzig Jahre sind vergangen seit der Vollendung des Rathauses. Architekt
und Bürgermeister, die damals das Bauwerk schufen und verantworteten, haben längst
das Zeitliche gesegnet. Nutzung und Anblick des Gebäudes sind zur Gewohnheit geworden
. Die Schritte, die das Alltägliche lenkt, gehen oft am Rathaus vorbei, manchmal
finden sie auch in das Gebäude hinein. Die meisten, die hier gehen, tragen Gedanken
und Bilder, die geprägt und gefangen sind von den Anliegen, Fragen und Sorgen des
Alltags. Wer vermag da noch Gestalt und Gefüge des Rathauses wahrzunehmen? Bisweilen
gibt es Anlässe, die uns innehalten lassen, in Erinnerung rufen, was wirklich ist,
was hier steht. Die 750 Jahr-Feier der Stadt oder die 50. Wiederkehr der feierlichen Einweihung
des Rathausneubaus waren solche Gelegenheiten4. Wir vermögen auf das vergangene
Jahrhundert zurückzuschauen und es mit unserem Blick zu umfassen. Gegen
Ende des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrhundert ist auch bereits genügend Abstand
da, um zu werten. Fordert da nicht die Distanz eines halben Jahrhunderts seit dem festlichen
Akt der Einweihung des Rathauses geradezu heraus, die Gewohnheit des Sehens
zu ändern und dem wichtigsten Bauwerk der politischen Gemeinde zuzuwenden?
Genau hinzusehen, wie das Rathaus im Stadtraum steht und wie seine Fassaden und
Räume gefügt sind, zu fragen, was uns das Gebäude zu sagen hat - allein das lohnt bereits
! Weiter gilt es, in Erinnerung zu rufen, wie es zum Neubau kam, warum gerade
Paul Schmitthenner, einer der profiliertesten deutschen Architekten der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts, den Auftrag für die Neubauplanung erhielt und welche funktionale
und personelle Kontinuität vorhanden ist. Darüber hinaus gilt es das Bauwerk in das
Werk Schmitthenners sowie den architekturgeschichtlichen Kontext einzuordnen und
schließlich auch nach seiner Qualität im Vergleich mit den sonstigen Bauten in den Gebieten
zu fragen, die ehemals die Hohenzollerischen Lande bildeten.

1. DIE STÄDTEBAULICHE DIMENSION ODER DIE WUCHT
DER PRÄGNANTEN GESTALT

Der jahrhundertealte Standort des Hechinger Rathauses war zu keiner Zeit in Frage
gestellt, als der Rathausneubau thematisiert wurde. Waren die Hechinger zufrieden mit
der Lösung, die ihnen das Mittelalter überlassen hatte, war über das Für und Wider des
Standorts nachgedacht worden, oder fand sich keine bessere Lösung? Schließlich galt
es den Ansprüchen einer modernen Stadtverwaltung zu genügen und ein anspruchsvolles
Raumprogramm umzusetzen, welches das Raumvolumen des bisherigen Rathauses
bei weitem sprengte. Bereits der Blick auf den Stadtgrundriss und die Topographie

4 Auf Einladung der Stadt Hechingen hielt der Verfasser am 4. Oktober 2005 im Hechinger Rathaus
den Vortrag „Architektur als Zeichen - Das Hechinger Rathaus von Paul Schmitthenner", dessen
erster Teil sich mit der Genese der hohenzollerischen Städte befasste und im zweiten Teil insbesondere
das Zeichenhafte der Architektur des Hechinger Rathauses aufzeigte. Vgl. auch: Das Rathaus wird
50. In: Stadtspiegel Hechingen Nr. 19, 9. Mai 2008, S. 1.

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