Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
45(130).2009
Seite: 316
(PDF, 60 MB)
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Neues Schrifttum

P. Cyrill Schaeffer OSB nimmt in seinem Beitrag die japanische und nur wenige Jahre
bestehende Gründung in Tonogaoka in den Blick („Tonogaoka — Beurons ,Haus des
Herrn" in Japan 1933-1940", S. 142-192). Dieses Kloster bestand nur fünf Jahre und
hatte insofern Auswirkungen auf Walzers Stellung, als der hiermit zusammenhängende
Devisenprozess seine Stellung in Beuron deutlich schwächte. Cecile Rastoin OCD („Ein
staatenloser Flüchtling wird Franzose und Klostergründer. Dom Raphael Walzer
1936-1944", S. 193-214) nimmt jene Jahre in den Blick, in denen Walzer, aus Deutschland
vertrieben, zunächst in Frankreich und dann in Algerien geistlich tätig wurde, und
zwar vor allem als Spiritual für Schwesterngemeinschaften. Die anschließenden Jahre
(„Eine stille Insel des Gebets" - Raphael Walzer und das Kriegsgefangenenseminar
Rivet in Algerien 1943-1946", S. 215-255) nimmt Laura Hannemann in den Blick, eine
Zeit, in der Walzer vor allem auch pastoraltheologisch in Erscheinung trat. Walzers Erfahrungen
in Rivet im Kontext einer Aufarbeitung der Kriegsgeschehnisse und sein Bemühen
, nicht zuletzt durch eigene Schriften auf eine neue, europäische und christliche
Mentalität in Deutschland hinwirken zu können (S. 249) erweisen sich ebenso wie seine
Unterstützung der Franzosen — er war seit 1943 französischer Staatsbürger — beim
Wiederaufbau Europas und die Unterstützung einer deutsch-französischen Verständigung
als wegweisend.

P. Pascal Pradie OSB zeichnet die Aufenthalts jähre Walzers von 1946 bis 1950 in der
normannischen Abtei St. Wandrille an Hand von Dokumenten der Abtei nach („Dom
Raphael Walzer in St. Wandrille", S. 256-264), P. Jakobus Kaffanke OSB beschreibt den
Versuch einer Abteigründung im algerischen Tlemcen, wohl auch Ausdruck einer starken
Bindung Walzers an Algerien bzw. seines Wunsches, ein Missionswerk in der Tradition
der christlichen Kirche in Nordafrika aufzubauen („Benediktinerkloster St. Benoit
Tlemcen/Algerien - Erzabt Raphael Walzer OSB und seine letzte Gründung
1950-1964", S. 265-282) und Nikola Richter OSB schließlich wirft einen Blick auf die
letzten Jahre und den Tod Walzers im Stift Neuburg („Letzte Jahre und Tod von Erzabt
Dr. Raphael Walzer im Kloster Neuburg bei Heidelberg 1964-1966", S. 284-291).

Den zweiten Teil des Buches bilden unter dem Stichwort „Begegnungen" drei Beiträge
zu Begegnungen Walzers mit bekannten Persönlichkeiten. Thomas Jansen beschreibt
die Freundschaft Walzers mit dem damaligen Württemberger Staatspräsidenten Eugen
Bolz und dessen Familie („Wider den ,Irrwahn' der Massen - Erzabt Raphael Walzer
und Eugen Bolz als Gegner des Nationalsozialismus", S. 294—331). Deutlich wird in
diesem Kontext einmal mehr, wie Walzer zur politischen „persona non grata" wurde
und auch Intrigen innerhalb des Beuroner Konventes ihren Teil dazu beitrugen, dass
Walzer schließlich gehen musste. Walzer ging es, wie Jansen deutlich macht, aber um die
Wahrung der kirchlichen Autonomie und nicht um die Verfolgung politischer Ziele (S.
327). Katharina Oost untersucht im Anschluss die Kontakte zwischen Edith Stein und
der Abtei Beuron bzw. ihrem Erzabt („In caritate Dei — Raphael Walzer und Edith
Stein", S. 332—360). Gabriele Fornefeld'wiederum beschreibt die Kontakte zu der konvertierten
Jüdin Marie Bernays, die bis zu ihrem Tode 1939 in Beuron lebte („Wahlheimat

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