Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 73
(PDF, 40 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2010/0081
Ein Ereignis und seine Deutung

auch ihr Tod. Beide fielen als Opfer ihrer Bestrebungen im Jahre 1061. Sie waren wahrscheinlich
Brüder und Söhne Graven FridrichsII. von Zollern, Sohn FriedrichsI. ...
Daher muß mit Recht erst das Jahr 1061 als die Zeit angenommen werden, in welcher
der Name und das Haus der Hohenzoller sein Daseyn mit rein geschichtlichen Quellen
beurkundet.67

Baur bezieht sich bei der Nennung des Jahres 1061 in einer Anmerkung auf die oben
genannte Stelle in der ,Geschichte von Schwaben' Johann Christoph Pfisters, von dessen
landesgeschichtlicher Konzeption Baur lernte. Er weist auch die bisherige Deutung
vom Tod der Zollern zurück:

Die Angabe, dass diese beiden Graven in einem Kampfe Rudophs von Rheinfelden
gegen den Herzog von Zähringen gefallen seien, ist ohne Beweis und streitet ohnehin
gegen die Chronologie.^

Fidelis Baur sieht in Burchard und Wezel die ersten Zollern, doch er vermutet, dass sie
Söhne Friedrichs IL und Enkel Friedrichs L von Zollern waren. Diese beiden, von Johannes
Herold erfundenen Friedriche stehen als Vater und Großvater Burchards und
Wezeis in der Hauschronik und bei Pregitzer. Baur scheint den Widerspruch nicht bemerkt
zu haben; oder die Trennung von der alten Genealogie, die er ausdrücklich ablehnte
, ist ihm doch nicht so leicht gefallen.69 Doch Baur verzichtete immerhin auf die
fünf ersten der sieben legendären Generationen Zollerngrafen, mitsamt dem Urahn
Tassilo, die bis dahin an der Spitze der Zollerngenealogie gestanden hatten.

Erst als Rudolf Freiherr von Stillfried70 und Traugott Maercker71 1847 ihre ,Forschungen
zur Aufklärung der älteren Geschichte des erlauchten Hauses Hohenzollern'
veröffentlichten, verschwinden endgültig die ersten sieben Generationen fiktiver Zollerngrafen
, die bisher vor Burchard und Wezel standen, aus Geschichtsschreibung und
Genealogie des Hauses Hohenzollern. Ihr Kommentar zur Erwähnung der ersten Zollern
lautet schlicht:

67 Ebenda, Heft 2, 1834, S. 40f.

68 Ebenda, Heft 2, 1834, S. 40, Anm. 2

69 Baurs ,Geschichte der Hohenzollerischen Staaten' war 1836 mit dem Erscheinen des 8. Hefts abgeschlossen
. 1839 erschien ein Stammbaum der schwäbischen Hohenzollern (40 x 58 cm, ohne Verfasser), der
von dem Sigmaringer Lithographen A(dolf) A(nton) Dopfer (* Haigerloch 1813 t Sigmaringen 1850) hergestellt
wurde. Der Stammbaum, mit dem Stammvater Friedrich I. beginnend, entspricht auch den anderen
bei Baur genannten genealogischen Angaben. Vermutlich ist Baur der Verfasser (StAS FAS HS 1-80
T 7 R 53, 94). Herrn Hans Joachim Dopfer, Sigmaringen-Laiz, danke ich für die Mitteilung der Lebensdaten
des Lithographen.

70 Zu Stillfried vgl.: Grünhagen: Art. „Stillfried, Rudolf Maria Bernhard". In: Allgemeine Deutsche Biographie
36 (1893), S. 246f. - Klaus Wagner: Rudolf Stillfried, ein Leben für das Haus Hohenzollern. In:
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 24/25 (1988/89), S. 229-234. - Ulrich Feldhahn: Der ,Co-
lumbus von Hohenzollern'. Rudolf Graf von Stillfried-Alcäntara (1804-1882). In: Hohenzollerische Heimat
57 (2007), S. 37f.

71 Zu Maercker (1811-1874) vgl.: Julius Grossmann: Art. „Maercker, Karl Friedrich Traugott". In: Allgemeine
Deutsche Biographie 20 (1884), S. 304f. - Leesch, Archivare (wie Anm. 51), S. 382f.

73


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2010/0081