Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 135
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Erben und Sterben

mon sein Geld zu Auslöß einer und anderer in der erlittenden schwehren Krankheit
versetzter Haab-Sachen wie nicht minder zu Anschaffung einiher Laibs-Noth'durften
höchst nötig hätte.*2 Nicht anders war es dem Brauer Wendelin Beuter aus Höfendorf
ergangen, der seinem Gewerbe in Arad nicht nachkommen konnte. So berichtete
Joseph Stökl, Buchhalter der königlichen Kameralstadt Arad, im November
1776, dass Vendelinus Beyter bereyts halb Jahr krank lieget und bat aus dessen Erbe
um 60 Gulden, damit den selben ein Weyb zum Warten41 aufgenohmen undt Medicamenten
zur seynen Genößung angeschafet werden können, ansonsten ist zu befürchten
deßen gäntzlicher Untergang undt der gewiße Tod [...].44 Uber fünf Jahre
danach schrieb Beuter selbst und berichtete noch immer von seinen eehlenden Um-
stenden. Er brauchte Geld für Medikamente, für den Feldscher, für Kleidung und
bat um den verlangten Notkreuzer.45 Der aus Kaiseringen stammende Sebastian
Lorch berichtete noch 1818 in seinem Brief: Seit dem ich in Ungarn bin, war ich fast
immer kränklich, ich war etliche Monat in Sclavonien^; dort war ich immer krank,
und war auch eine Hungersnoth. Ich bin also wieder zurück ins Ungarn; hier bin ich
wieder etwas gesunder.*7 Doch zwei Jahre danach klagte er noch immer über seine
immerwährenden kränklichen Umständen, die ihm das Bett hütten heißen".48 Im
folgenden Jahr dann berichtete seine Frau Franziska Lorch, geb. Mayer, vom Tod
ihres Mannes und bat darum, dass man für den Verstorbenen in Kaiseringen eine
Messe lesen sollte.49

Ein ähnliches Schicksal hatte die Witwe Agnes Schoch aus St. Anna, die ein kleines Erbe
aus Dettingen erhalten sollte. Sie berichtete dem dortigen Pfarradministrator: Ihr

Mann, von dem sie 2 kleine Kinder hat, ist vor 2 Monathe gestorben, und hat sie in
jener Armut hinterlassen, daß sie gezwungen wurde, ihr kleines Haus zu verkaufen;
da sie nun sehr kümmerlich mit ihren Kindern leben muß.x

Als der Maler Johann Baptist Bommer aus Trochtelfingen davon hörte, dass sein vor
Jahren auf die Wanderschaft gegangener Sohn Ludwig Bommer krank geworden und
in das Spital von Raab (ung. Györ) eingewiesen worden sei, machte er sich große Sorgen
, auch weil er der Rückkehr des Sohnes mit Verlangen entgegen gesehen hatte. Er
veranlasste ein Schreiben an den Magistrat von Raab. Schließlich traf ein am 20. November
1769 verfasster Brief aus Raab ein, der davon berichtete,

42 Ebd. (Quellendokumentation Nr. 1.2.)

43 Pflegen.

44 KrArchBL, Oberamt Hechingen, Hech 2b, Höfendorf, Nr. 35, 1777-1854 (06.11.1776) (Quellendokumentation
Nr. 2.1.).

45 Ebd. (Quellendokumentation Nr. 2.5.).

46 Slawonien, Land zwischen Drau und Sawe, heute Kroatien.

47 StASHo200Tl Nr.71(Juli 1818) (Quellendokumentation Nr. 7.1.).

48 Ebd. (26.03.1820) (Quellendokumentation Nr. 7.3.).

49 Ebd. (12.01.1821) (QuellendokumentationNr.7.5.).

50 KrArchBL, Oberamt Hechingen, Hech 2b, Dettingen, Nr. 10, 1783-1835 (18.02.1783) (Quellendokumentation
Nr. 5.3.).

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