Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 183
(PDF, 40 MB)
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VOLKER TRUGENBERGER

Zwei Quellen zum Hofgericht

der Grafen von Hohenzollern-Haigerloch 1609

Als die Truchsessen von Waldburg zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Hof- und Territorialverwaltung
in ihrer Grafschaft Friedberg-Scheer modernisieren wollten, orientierten
sie sich an den Grafen von Hohenzollern. Dies betraf zum einen die Hofordnung.1
Bis heute finden sich in der Uberlieferung der Grafschaft Friedberg-Scheer außerdem
Abschriften der Landesordnungen des Grafen Eitelfriedrich I. von Hohenzollern-He-
chingen und der Grafen Johann Christoph und Karl von Hohenzollern-Haigerloch.2
Schließlich besorgte man sich auch Informationen über das Hofgericht, wie eine Abschrift
der 1538 erlassenen Hof gerichtsordnung des Grafen Jos Nikiaus II. von Hohenzollern
sowie ein Bogen und ein Blatt im Folioformat mit Nachrichten über zwei Hofgerichtssitzungen
im Jahr 1609 belegen.3 Der Bogen enthält auf den ersten beiden Seiten
die Verfahrungsordnung (ordo procedendi) einer Sitzung des gräflich hohenzollerischen
Hofgerichts vom 27. April. Der zeitgenössische Registraturvermerk auf der Rückseite
legt trotz der Inkongruenz des Datums nahe, dass es sich um eine Sitzung des Hof gerichts
des Grafen von Hohenzollern-Haigerloch handelte. Dies ist dezidiert bei der
zweiten Verhandlung vom 19. Mai der Fall, die mit einer Personalzusammenstellung
Gegenstand des Einzelblattes ist. Es liegt deshalb die Vermutung nahe, dass alle drei
Schriftstücke von der Haigerlocher Kanzlei nach Scheer mitgeteilt wurden.

Während die Hofgerichtsordnung auch in der hohenzollerischen Uberlieferung dokumentiert
ist4 und von der Forschung rezipiert wurde,5 waren die beiden anderen Dokumente
bisher so gut wie unbekannt, obwohl sie Ernst Senn in seinem Inventar der
hohenzollerischen Bestände der Fürstlich Thum und Taxischen Archive in Regensburg
und Obermarchtal nennt.6 Sie werden deshalb im Folgenden ediert. Die Edition richtet
sich nach den im Jahrbuch der historischen Forschung 1980 veröffentlichten Empfehlungen
des Arbeitskreises „Editionsprobleme der frühen Neuzeit" zur Edition früh-

1 Birgit Kirchmaier, Volker Trugenberger: Waldburgische Hofordnungen aus der Grafschaft Friedberg
-Scheer. Edition und Kommentar, in: Höfe und Hofordnungen 1200-1600. 5. Symposium der Residenzen
-Kommission der Akademie der Wissenschaften in Göttingen veranstaltet gemeinsam mit dem Deutschen
Historischen Institut Paris und dem Staatsarchiv Sigmaringen Sigmaringen, 5. bis 8. Oktober 1996. Hg. von
Holger Kruse und Werner Paravicini. Sigmaringen 1999 (Residenzenforschung 10), S. 519-553, hier S. 524.

2 Staatsarchiv Sigmaringen Dep. 30/1 T3 Nr. 999 und 1003.

3 Staatsarchiv Sigmaringen Dep. 30/1 T3 Nr. 1001.

4 Staatsarchiv Sigmaringen Ho 1 T 7 Nr. 817.

5 Ausführlich bereits j [ulius] Cramer: Die Grafschaft Hohenzollern. Ein Bild süddeutscher Volkszustän-
de 1400-1850. Stuttgart 1873. S. 115-118.

6 Ernst Senn: Inventar der hohenzollerischen Bestände der Fürstlich Thum und Taxischen Archive in
Regensburg und Obermarchtal. Konstanz 1939/40 (Erstes Beiheft der Hohenzollerischen Jahreshefte), S. 114.

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