Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 190
(PDF, 40 MB)
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Neues Schrifttum

widmet und deren Übersetzung im Rahmen von landes- und lokalgeschichtlichen Projekten
, aber auch im politischen Lied nützlich sind: zwischen „acheln", „(aus-) baldo-
vern", „Gekasper", „Knacki", „kneifen", „Schacher", „Raibach", „Schickse", „Stenz",
„Sieh-dich-für-Viertel", „Zaster" und „Zwickel" könnte ein Betreuer von Reise- und Besuchergruppen
zwischen Elbe und Rhein, Neckar und Donau ebenso fündig werden wie
der Deutsch- und Geschichtslehrer - „Hopfen und Malz ist (auch in dieser Hinsicht)
nicht verloren!" Fachübergreifend lohnt sich auch der Blick ins Französische (argot) oder
ins Englische (cant). Neben den knappen Ubersetzungen der vom Autor aufgelisteten
Redewendungen sind es seine praktischen Kommentare, die zum Blick über den Buchdeckel
hinaus animieren - eine unterhaltsame, hilfreiche und anregende Lektüre, deren
Kenntnis für den Leser manchen Überraschungserfolg bewirken kann.

Wolfratshausen Willi Eisele

Markwart Herzog, Cecilie Hollberg (Hgg.): Seelenheil und irdischer Besitz. Testamente
als Quellen für den Umgang mit den „letzten Dingen". Konstanz: uvk. 2007. 242 S.
(Irseer Schriften. Studien zur schwäbischen Kulturgeschichte 4).

In deutschen wie europäischen Archiven lagern viele tausende Testamente aus verschiedenen
Jahrhunderten. Diese Quellen berichten nicht nur über den Vermögensstand dessen
, der sich den „letzten Dingen" zuwendet; vielmehr enthalten sie zahlreiche sozial-,
wirtschafts- und alltagsgeschichtliche Informationen, berichten über Normen und Werte,
gewähren Einblicke in Privates und sind zugleich öffentliche Dokumente, die an formale
Vorgaben gebunden sind. Diese privatrechtlichen Zeugnisse vermitteln einen konstitutiven
Zugang in miteinander verknüpfte Ebenen von Religion, Gesellschaft und Familie
und sind damit bedeutende Quellen der Mentalitätsgeschichte. Dabei können Testamente
auch einen Blick in den Lebensalltag von bäuerlichen Schichten gewähren, die ansonsten
kaum Ego-Dokumente produziert haben, wobei von vornherein klar ist, dass es sich um
Quellen handelt, die schichtenspezifisch begrenzt sind.

So ist es für diese Thematik begrüßenswert, dass Forschungsinteressen bestimmten
Trends zu folgen scheinen, denn die neueste Forschung wendet sich diesen Quellen
verstärkt zu. Verwiesen sei hierbei beispielhaft auf den umfangreichen Tagungsband
von Brigitte Kasten (Hg.): Herrscher- und Fürstentestamente im westeuropäischen
Mittelalter. Köln u. a. 2008 oder auf das von Prof. Dr. phil. Kaspar von Greyerz geleitete
Forschungsprojekt am Historischen Seminar der Universität Basel „Basler Testamente
des 17. und 18. Jahrhunderts; Privatrechtliche Urkunden und ihre Deutbarkeit
als Selbstzeugnisse". Schließlich fand 2007 eine weitere Tagung in der Schwabenakademie
Irrsee zum Thema „Künstler und der Tod. Künstlertestamente vom Mittelalter bis
zur Gegenwart als Quellen der Kunst und Sozialgeschichte" statt.

Ein Tagungsband in der Reihe „Studien zur schwäbischen Kulturgeschichte" suggeriert
zunächst eher eine regionalspezifische Annäherung an die Thematik. Doch das war
offensichtlich nicht die Absicht der beiden Herausgeber Markwart Herzog (Schwabenakademie
Irrsee) und Cecilie Hollberg (Universität Leipzig). Schon bei der Ausschreibung
für die vom 18.11. bis 20.11.2005 stattfindende Tagung wurde der zeitliche

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