Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 191
(PDF, 40 MB)
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Neues Schrifttum

und geographische Rahmen bewusst offen gehalten. So waren auch Beiträge aus dem außereuropäischen
Kulturraum erwünscht. Entsprechend dieser weit geöffneten Fragestellung
verfügt der Band über ein breites räumliches, schichtenspezifisches, zeitliches
und thematisches Spektrum an Untersuchungen. Neben Beiträgen zu Testamenten im
deutschsprachigen Mitteleuropa liegen etwa Abhandlungen über Testamente Moskauer
Herrscher von 1533 und von 1553 vor, über letztwillige Verfügungen inkaischer Eliten
in den frühkolonialen Anden, über Testamente deutscher Handwerker in Venedig und
über eine ferraresische Erbauseinandersetzung sowie über zwei Testamente Baccio
Bandinellis. Der schichtenspezifische Zugang wird besonders im ersten Kapitel vermittelt
. Zeitlich reicht der Band vom Hochmittelalter bis zur Gegenwart. Thematisch
geht es um die Kapitel „Herrscher - Bürger - Handwerker", „Religion und Konfession",
„Künstlertestamente und Grabmalskunst" sowie um einen „Epilog", der sich mit heutigen
Testamenten befasst. Dieses breite Spektrum, in das sich die insgesamt 16 Beiträge
(einschließlich der Einleitung) einfügen, verdeutlicht die Stärke des Tagungsbandes, der
die Bandbreite der Forschungsmöglichkeiten und die Multiperspektivität, aber auch die
Möglichkeit des Verfolgens von Langzeitentwicklungen (longue duree) aufzeigt. Aber
genau darin liegt auch die Schwäche der Publikation, denn die einzelnen Kapitel stehen
etwas vereinzelt da, auch ist nicht immer nachvollziehbar, welche Kriterien für die Reihenfolge
der Beiträge maßgebend sind, weil die eingeschlagene Linie der chronologischen
Ordnung innerhalb der Kapitel nicht immer aufrecht erhalten bleibt. Die Beiträge
weisen neben den üblichen qualitativen Diskrepanzen mitunter auch hinsichtlich der
Länge erhebliche Unterschiede auf. Überzeugende, Vergleichbarkeit gewährende verbindliche
und eingegrenzte Fragestellungen fehlen, was in der recht kurzen und etwas
unverbindlichen Einführung (im Inhaltsverzeichnis steht davon abweichend „Einleitung
") zum Ausdruck kommt.

Sehr hilfreich für die weitere Forschung ist der Überblick von Linda Guzzetti (Berlin
) „Testamentsforschung in Europa seit den 1970er Jahren: Bibliographischer Überblick
", in der die Literatur nach einzelnen thematischen Segmenten dargelegt und ein
kurzer forschungsgeschichtlicher Überblick gegeben wird.

Aus Platzgründen muss hier auf eine breitere inhaltliche Analyse der einzelnen Beiträge
verzichtet werden; es sei auf die fundierten Tagungsberichte von Sylvie Tritz und
Christian Kuhn (Bamberg) verwiesen: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungs
berichte/ sowie http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2005/
148-05.pdf.

Positiv für die Lesbarkeit hervorzuheben ist die gute Strukturierung der Beiträge und
die fast durchweg übersichtlich und prägnant zusammengefassten Ergebnisse.

Den Herausgebern ist es gelungen, lesenswerte Beiträge renommierter, internationaler
Autoren herauszugeben. Der multidisziplinäre Ansatz mit Historikern, Kunsthistorikern
, Sprachwissenschaftlern, Juristen verschafft dem Tagungsband vielfältige methodische
, inhaltliche und zeitliche Zugänge. Gleichwohl wäre es aus Sicht des Rezensenten
begrüßenswert gewesen, das zu bearbeitende Themenfeld exakter zu definieren und
abzustecken, um damit eine bessere Vernetzung und Vergleichbarkeit von Ergebnissen
zu erreichen.

Tübingen Karl-Peter Krauss

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