Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
46(131).2010
Seite: 193
(PDF, 40 MB)
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Neues Schrifttum

Kleinarbeit zu leisten. Natürlich darf der „adlige Unternehmer" Konrad von Weinsberg
nicht fehlen - die 2004 erschienene Monographie von Bernd Fuhrmann konnte Bünz
allerdings noch nicht auswerten. Auf den Schultern von Aloys Schulte sichtet Thomas
2,otz die ständische Besetzung der Bischofsstühle von Basel und Straßburg und fragt nach
der Rolle der Klostervogtei für den nichtfürstlichen Hochadel.

Wertvolle Studien zur Traditionsbildung und Historiographie des Adels legt Clemens
Joos vor: „Herkommen und Herrschaftsanspruch. Das Selbstverständnis von
Grafen und Herren im Spiegel ihrer Chronistik". Neben der bekannten Zimmerischen
Chronik zieht er vor allem die Traditionsbildung der Südtiroler Herren von Völs, die
sich an die römischen Colonna ansippten, und die Geroldsecker Chronik des Matthäus
Marschalk von Pappenheim heran. Dass Pappenheim, zu dem jetzt die Monographie
von Thomas Schauerte 2009 und mein Artikel im Verfasserlexikon zum deutschen Humanismus
zu vergleichen sind, sich als eine Art historiographischer Wortführer der
schwäbischen Grafen- und Herrenfamilien verstanden hat, könnte man mit weiteren
Werken dieses rührigen Genealogen belegen. Eine Notiz zu einem Detail: Sowohl der
von Pappenheim genannte Gewährsmann Gottfried von Marsilia (S. 135) als auch der
aus einer Erlanger Handschrift zitierte Herzog Marsilius von Schwaben (S. 142) gehen
auf die Kemptener Fiktionen des Johann Birk zurück.

Abschließend gilt es die Entscheidung der Herausgeber zu preisen, neben dem - leider
bei solchen Bänden keineswegs selbstverständlichen - Namenregister auch ein
Sachregister zu erstellen. Bedauerlicherweise verzichten die meisten geisteswissenschaftlichen
Publikationen des deutschsprachigen Raums auf ein solches, außerordentlich
nützliches Hilfsmittel zur Inhaltserschließung.

Neuss Klaus Graf

Horst Carl: Der Schwäbische Bund 1488-1534. Landfrieden und Genossenschaft im
Übergang vom Spätmittelalter zur Reformation. Leinfelden-Echterdingen: DRW-
Verlag 2000. XII, 592 S. (Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde 24)

Es gibt Rezensionen, die bleiben liegen, weil die Bücher zu schlecht sind und man sich
vor dem Aufwand drückt, der für einen Verriss nun einmal nötig ist. Das andere Extrem
: Das Buch ist einfach zu gut, und man möchte etwas Substantielles beitragen, es
nicht mit einer einfachen Inhaltsangabe, garniert mit etwas Detailkritik bewenden lassen
. So verhält es sich bei dieser noch von Volker Press angeregten Tübinger Habilitationsschrift
. Ich habe über ein Jahrzehnt mit dem Werk gearbeitet und es nicht nur zu
schätzen, sondern auch zu bewundern gelernt.

Es ist die meisterhafte Stoffbeherrschung zu rühmen, die Konzentration auf die
Kernpunkte, denn angesichts eines umfangreichen Quellenmaterials lag durchaus die
Gefahr nahe, in den ungedruckten Akten zu ertrinken, also den Blick für das Wesentliche
zu verlieren. Carl zieht primär die Sekundärliteratur heran, die er geschickt durch
gut ausgewählte ungedruckte Quellen ergänzt.

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