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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0171
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Porträts kann man auch, erhalten, wenn man die pholographisehe Platte
längere oder kürzere Zeit auf ein Bild in ein Buch oder ein Journal legt. Bei
lHt Entwicklung erscheint ein guter Abdruck des Bildes auf der Platte. Der
Betrüger kann hierbei die Platten seines Besuchers verwenden, wenn ihm dieselben
solange zur Verfügung stehen.

Eine andere völlig verblüffende Methode, Porträts auf des Besuchers
eigenen und vorher markierten Platten zu erzeugen und zwar in ständiger
Gegenwart des Besuchers, wurde P r i c e von dem obengenannten Unbekannten
mitgeteilt. Das „Medium" schlägt dem Besucher vor, Platten mit einem Belag
der Glasseite zu benützen, welche im Gebrauch sind zur Verhütung des
sog. Lichlhofcs. Nun wird eine Aufnahme des Besuchers vorgenommen, wobei
der Photograph darauf achtet, daß ein Raum auf der Platte für das „Extra"
frei bleibt. Die Platte wird in den Entwickler gebracht. Nach kurzer Zeit
nimmt das „Medium" die Platte heraus, angeblich um zu sehen, ob das Bild
des Besuchers erscheint. Bei dieser Gelegenheit reibt der Photograph den Belag,
der in der Flüssigkeit leicht löslich geworden ist, an der Stelle, wo das „Extra44
erscheinen soll, ab. Nun legt er die Platte in den Entwickler zurück und nimmt
ungesehen ein kleines Filmpositiv (3/4 Zoll im Durchmesser) zwischen die
Finger. Wieder sieht er die Entwicklung des Bildes nach, drückt aber diesmal
das Filmstückchen an die abgeriebene Glasseile. Das rote Licht der Dunkelkammerlampe
, das niemals ganz rein (d. h. ohne aktinische Wirkung) ist, bringt
das Filmbild als „Extra" auf die Platte. Darauf legt der Betrüger die Platte
in den von dem gelösten Belag dunkel gefärbten Entwickler zurück, in welchem
der kleine Film nicht sichtbar wird.

Der Unbekannte erklärte, daß ihm der Trick niemals mißlungen sei und
behauptete, daß einer der bekanntesten Geisterphotographen in Amerika denselben
häufig anwende. Belegte Platten seien nicht gerade notwendig, aber sie
erhöhen den Kontrast zwischen dem normalen Bild und dejm „Extra". Bei
einer Gelegenheit führte der Unbekannte den Trick unter scharfen Test-Bedingungen
aus. Er wurde entkleidet, mußte die Kleidung wechseln, wurde
ärztlich untersucht — nichts wurde gefunden. Er hatte das Filmslückchen
unter der Vorhaut verborgen. Auf Befragen, ob dieser Trick jemals veröffentlicht
wurde, verneinte dies der Mann, sagte aber, daß er die Idee hierzu in
einem deutschen technischen Journal gefunden habe. (Wahrscheinlich in den
Berichten der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Anmerkung des Autors.)

Ein anderer unter den amerikanischen „Psychic"-Photographen wohlbekannter
Trick ist das Malen oder Zeichnen eines „Extra" auf die Emulsion mit
dünner gelber Farbe. Es geschieht vor der Exposition im Dunkelzimmer. Das
Bild erscheint im Entwicklerbad. Es ist unmöglich — ohne sehr genaue Untersuchung
— den Betrug bei rote/m Lichte zu entdecken. Ein Nachteil dieser
Methode ist die verdächtige scharfe Zeichnung des „Geistes", aber man kann,
dies mildern, indem man das „Extra" auf die Glasseitc malt und diese Seite
in der Kamera exponiert. Man wählt selbstredend eine Farbe, welche sich im
Entwickler auflöst.

Ein Trick, welchen Keeler in Amerika vor eiuigen Jahren angewendet
haben soll, ist die Benützung von farbigen Abziehbildern der Kinder. Man
schneidet ein entsprechendes Bild aus und bringt es auf die Glasseite der Platte.
Bei der Entwicklung erscheint das Bild. Der Trick ist leicht auszuführen, denn
das Abziehbild verschwindet im Entwickler.


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