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Geldnerth: Die metapsychisch-intellektuelle Phänomenik.

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der Phänomene lediglich nach psychoanalytischen Thesen \orzunelmicn, zumal
die hier in Frage kommenden Erscheinungen sich auf psychoanalytischer Basis
— wie nachfolgend dargelegt — nicht aufhallen lassen, und auf parapsychischem
Gebiete mit dieser Methode noch keine genügend überzeugenden Resultate vorliegen
, die zu allzuweitgehenden Folgerungen berechtigen.

Dr. D. wird ferner entgegen seinen Vermutungen aus meiner Darstellung
ersehen haben, daß ich bezüglich der Deutungen — ohne für die spiritistische
oder animistische Richtung plaidieren zu wollen
und angesichts der \ielseitigen und mannigfaltigen Phänomenik der Frau
Domanska —, auf die Möglichkeiten der Persönlichkeilsspaltung, Telepathie,
Hellsehen usw. hinwies, überdies hinsichtlich der dichterischen Leistungen, die
Analogie zwischen der künstlerischen und medialen Inspiration und Ekslase
andeutele, womit übrigens die Grundlhese der Psychoanalyse
bezüglich der Mitwirkung des Unbewußten beim Kunstschaffen
berührt wird.

Wenn ich dagegen hinsichtlich des sich ergebenden unlösbaren Restes auch
(anderen Deutungsmöglichkeiten Raum gab, so habe ich damit neben der
spiritistischen auch andere in Frage kommende Hypothesen nicht ausschließen
wollen.

Dr. Dreher meint — auf seiner Theorie fußend - - daß die Frage der
Rollernerteilung sich eindeutig beantworten ließe, wenn an Stelle des Dr. Ilab-
dank ein anderer Yersuchsleiter eingetreten wäre, da in diesem Falle — seiner
Meinung nach — die Phänomene ausbleiben würden.

Es ist mir nicht bekannt, ob Dr. II. nach dieser Richtung hin Versuche
unternahm. Gewiß wäre dieses Experiment schon insofern von Bedeutung, als
dadurch ein derartiger Einwand ausschallen würde, doch läßt sich dieser Einwand
— wie im nachfolgenden dargelegt — in einer anderen Weise widerlegen
. Wir wissen erfahrungsgemäß, daß die Hinzuziehung eines anderen
frejmden Yersuchsleiters auf das so feine, subtile Instrument
einer hochmedialon Ps)c K,e zuweilen schädigend wirken,
die Sensitivität ungünstig beinflussen und dadurch die»
Versuchserfolge beeinträchtigen kann, /unial es sich liier um
ein psychisches Medium handelt, das durch den Yersuchsleiter in den erforderlichen
Trancezustand versetzt werden muß. Aus diesen Erwägungen heraus mag
vielleicht Dr. H. derartige Experimente veimieden haben.

Die Behauptung Drehers, daß Dr. IL als K o m p 1 e x l r ä^M»r b z w.
als Wirt des seelischen Komplexes Orhorowicz anzusprechen
sei und demzufolge die Erscheinungen bei einem anderen Versuchsleiter
aufhören würden, erscheint mir zu gewagt, und dieser
in. E. irrigen Auffassung erlaube ich mir auf Grund nachstehender Beispiele
en tgegenzutr e l en.

i. Es sei darauf hingewiesen, daß sowohl bei Frau Domanska als auch bei
Frau Czernigiewicz, die Phänomene sich nicht nur bei den üblichen speziellen
Sitzungen unter der Versuchsleitung des Dr. H. einstellen, sondern, daß die
Damen nicht selten plötzlich, spontan in einen Halb trancezustand
verfallen und sich von einer unbewußten Kraft zu
automalischem Schreiben gezwungen fühlen, wobei sich
ebenfalls \erschiedene Intelligenzen, wie auch Och., durch interessante Kundgebungen
manifestieren. Aus diesem Beispiel gehl also deutlich her\or, daß


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