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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0228
Lambert: S.G. Soals Experimente mit dem Medium Mrs. Blanche Cooper. 209

nahm er an, daß es sich wie im Fall Ferguson um Telepathie zwischen dem
Medium und ihm selbst handelte. Die Schilderung von Davis* Wohnung und
Haus interessierte Soal nur wenig, da er sie für ein Phantasieprodukt hielt.
Zum Glück schrieb er trotzdem alles in den betreffenden Sitzungen Gesagte getreulich
nach, was trotz der herrschenden Dunkelheit infolge des langsamen
Sprechens der Geister leicht möglich war. Soals Bruder, G. W. Soal bestätigt,
daß er diese Nachschriften Ende 1922 gelesen hat. Erst im Februar 1926
erfuhr Soal, daß Gordon Davis lebte, und zwar in der Eastern Esplanade in
Southend-on-Sea. Die zwei „E" im Namen der Straße, von denen Nada gesprochen
hatte, fielen Soal alsbald auf und am 8. April 1926 besuchte er
Gordon Davis. Er bemerkte sogleich, daß man, um die Haustür zu erreichen,
sechs Stufen, von denen die unterste >iel niedriger war als die andern, hinaufzusteigen
hatte; auch war das Haus ein Teil eines einzigen Häuserblocks am
Meer. Auf der anderen Seite der Straße standen keine Häuser (Nada sagte
„halbe Straße") Auch führte ein seifsamer Tunnel von der Straße in die Hinter-
gärten des Blocks. Im Wohnraum bemerkte Soal viele Bilder und zwar nur
Berg- und Meerbilder. Auch sah er mehrere ziemlich große Vasen und an einer
Wand zwei Gegenstände, die er ohne weiteres als Saucieren beschrieben hätte;
über dem Kaminsims befand sich ein sehr großer Spiegel. Obwohl Gordon
Davis sich nicht für okkulte Dinge interessierte, war er sehr erstaunt über die
Sitzungsprotokolle, die ihm Soal vorlegte, denn sie gaben seine Redeweise sehr
gut wieder und schilderten sein Haus verblüffend genau. Da Davis seit Jahren
ein sehr eingehendes Tagebuch führte, konnte man feststellen, was er an den
Silzungstagen getan hatte. Am 4» Januar 1922 war er 9 Uhr 3o Minuten von
London, wo er damals wohnte, in Southend in seinem Bureau angekommen und
hatte nach 11 Uhr eine Besprechung in einer Straße, die eine Verlängerung der
Eastern Esplanade ist, die Da>is später bewohnen sollte.

Am 6. Januar 1922, also zwischen den ersten zwei Sitzungen, besuchte Da>is
zum erstenmal sein jetziges Haus in der Eastern Esplanade. Zur Zeit der
zweiten Sitzung, am 9. Januar 1922, sprach Davis mit einer Klientin. Am
a3. November 1922 besuchte er sein jetziges Haus, um einen Voranschlag für
etwa nötige Reparaturen zu machen und erst am i3. Dezember 1922, fast
ein Jphr nach den Sitzungen, bezog er es. Bemerkenswert ist, daß sich Davis
zwischen den zwei ersten Sitzungen in Gedanken mit seiner künftigen Wohnung
beschäftigt hat. Weiter ergab sich: Davis hat eine Frau und einen fünfjährigen
Knaben; die Frau liebt das Land und besonders die Blumen; der Wohnraum
enthält mehr Blumen als üblich. Genau dem Haus gegenüber steht ein Strandhäuschen
mit Sitzen ringsherum, es könnte an eine Veranda erinnern. Nur
eines der Bilder im Wohnzimmer gibt einen Weg und einen Fluß zwischen
zwei hohen Hügeln wieder. Zum Eßzimmer führen einige Stufen hinunter, auf
dem Kaminsims dieses Zimmers stehen zwei Armleuchter aus Messing (es sind
die einzigen im ganzen Haus). Ein kleiner Vogel auf schwarzem Gestell steht
häufig auf dem Klavier.

Der Vergleich der Angaben Nadas im Januar 1922 über die Wohnung des
,,Geis!es" Gordon Davis mit den Angaben Soals und Davis' über des letzteren
Haus und Wohnung, die er erst im Dezember 1922 bezog, zeigt unwiderleglich,
daß diese völlige Uebereinstimmung nicht auf Zufall beruhen kann, es liegt
sehr bemerkenswertes Hellsehen in die Zukunft vor, während das Medium selbst
in die Vergangenheit zu sehen glaubte. Auch die Hypothese, daß Frau Cooper

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