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Klee: Zopfflechten und Stallspuk.

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Protokollführung fand bei den Untersuchungen von Price und Dingwall während
der Sitzung statt.

Es dürfte wohl kaum mehr möglich sein, Irrtümer und Fehlerquellen in
den sorgfältigen Aufzeichnungen unserer drei Autoren nachzuweisen, oder
etwa die komplizierteren Vorgänge, wie z. B. das Auftreten materialisierter
Hände, welche Gegenstände ergreifen, und die telekinetische Wirkung durch
Stoff wände hindurch rationalistisch zu erklären, oder auch die in den englischen
Originalen genau beschriebenen und nachzulesenden Phänomene unter
den identischen Versuchsbedingungen auf schwindelhafte Weise zu imitieren.
Damit aber ist das Ziel erreicht, welches eine objektive wissenschaftliche Untersuchung
in bezug auf die Beurteilung der Tatsächlichkeit des physikalischen
Mediumismus zu fordern berechtigt ist.

Berichte über Spontanphänomene.

Zopfflechten und Stallspuk.

Von Professor Dr. Klee, Nürnberg.

Wenn in diesen Blättern das Zopfflechten an Pferden besprochen
wird, so geschieht es aus dem Grunde, weil dasselbe auf rätselhafte Weise
erfolgt und oftmals in Verbindung mit spukartigen Erscheinungen auftritt
. Ich habe mehr als zwanzig Berichte über solche Fälle aus den verschiedensten
Gegenden Deutschlands erhalten, und eine Menge von
Pferdebesitzern haben mir persönlich erzählt, daß ihnen das Zopfflechten
*) entweder aus eigener Erfahrung oder vom Hörensagen bekannt
ist. Leider habe ich bis jetzt nie Gelegenheit gehabt, einen derartigen
Stallspuk selbst zu beobachten.

I. Die Bildung der Zöpfe.

Fast alle Berichte sind gleichlautend. Das Pferd oder die Pferde sind
nachts auffallend unruhig. Sie schlagen, stampfen und schreien ohne
erkennbare Ursache. Morgens stehen sie schweißtriefend und ermattet
im Stall. In der Mähne, in den Stirnhaaren und im Schweif, meistens nur
in der Mähne, sind Haarsträhnen zu zopfartigen Gebilden zusammengeflochten
.

Durch die Güte des Herrn Prof. Dr. Ludwig in Freising erhielt ich
drei Zöpfe zugesandt, welche aus dem gleichen Bauernanwesen, aber von

*) Anmerkung: Es ist eine alte Sitte, daß Pferden, die auf den Markt
kommen, in Mähne und Schweif Strohwische geflochten werden — oft mit ziemlicher
Kunstfertigkeit. Wie mir gesagt wurde, soll dies eire Zierde für das Pferd
sein. Anderseits soll dadurch angedeutet werden, daß dasselbe verkäuflich ist.
Ob etwa auch ein Aberglaube dahinter steckt und in Beziehung steht mit dem
spukhaften Zopfflechten, weiß ich nicht Das spukhafte Zopfflechten wird bereits
von G. C. Horst 1825 in seiner Zauberbibliothek, 5. Teil, S. 352, als eine bekannte
Erscheinung erwähnt und auf die Tätigkeit von Hausgeistern zurückgeführt
.

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