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Kiall: Ueber „Unwillkürliches Flüstern".

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6. Das Flüstern geschieht unwillkürlich und anfangs unbewußt.1)

Es wird betont:

a) „daß alle diese Modifikationen und zum Teil Verlegungen der
Lautbildung bei uns ganz unwillkürlich (und anfangs unbe-
lüußt) geschehen sind" (S. 507.)

b) „Trotzdem kann man nicht sagen, daß die Zahlen von dem Absender
willkürlich geflüstert wurden. Er tat eigentlich nichts
anderes, als an die Zahl zu denken und den unwillkürlichen
Sprechbewegungen freies Spiel zu lassen.'6 (S. 48t.)

c) „Wie schivach und undeutlich das Flüstern ivar, geht aus folgender
Uebersichf über die erhaltenen "Resultate hervor:

Tabelle I",

Perzipient F Hansen A. Lehmann
Anzahl n/ft_Anzahl

Vollständig richtig.......

86

34

80

32

Eine Ziffer richtig an rechter Stelle

99

40

107

43



65

26

63

25

„Unsere Zahlen stimmen, ivie man sieht, fast vollständig.
Dies wurde durrh ivillkürliches Flüstern nur erreicht worden
sein, wenn man es ganz besonders darauf abgesehen und
zweckmäßige Vorkehrungen getroffen hätte. So etwas haben
wir aber gar nich1 getan, und die liebereinstimumng scheint
mir deshalb ein Beteeis dafür zu sein, daß das Flüstern durch
eine kaum bewußte Tätigkeit seitens des Absenders zustand>
gekommen und daher gleichartig ausgefallen sei.u (S. 482.)

d) „Wie wir dazu gekommen sind, das Flüstern anzutoenden, hat
Dr. Lehmann schon^ besprochen: als wir es aber systematisch
anwenden wollten, drängte sich die Frage auf, w i e man
flüstern sollte." (S. 500.)

e) „Wir durften aho nicht ganz dem unwillkürlichen motorischen
Antriebe nachgeben, im Gegenteil war eine halbbewußie Hemmung
nötig. Ich nenne sie halbbewußt, weil ivir diesen Umstand
zivar kannten, gewöhnlich aber die Kontrolle umvillkür-
lich geschah, als wir erst darüber klar getvorden, worum es
sich handelte." (S. 500.)

i Auch das Hören soll nach Angabe des Verfassers „u n w i 11 k ü r I i c h
erfolgen:

„FiUcrdcsfien suchte e> un will k ii rlic h diese Laute zu verstehen, zu
deuten, sie zu ein»r zweistelligen Zahl zu formen^ verglich sie mit
seinen Gdiorserinnnerangen von den verschiedenen Zahlen usw. usw., bis ersieh
endlich für eine entschied und sie aussprae h." (8 503)

Aus dieser Beschreibung geht hervor, daß die Verf. den Begriff des „Unwillkürlichen
" reichlich weit zu fassen scheinen. Für mich bleibt jedenfalls
unverständlich, wie man eine Folge von bewußten Handlungen: das „Suchen"
(Bestreben), Laute zu „verstehen", zu „deuten", sie zur Zahl zu „formen", sie
zu „vergleichen", .,sich zu entscheiden", schließlich sie ^auszusprechen" —
unwillkürlich nennen kann.


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