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Buchbesprechungen

381

„Kunstgriffen" und den „Taschenspielereien" von Anna Rothe (S. 381) ließe sich
manches sagen, erst recht aber zu der Darstellung der Phänomene der Miß
Kathleen Goligher, Florence Cook (S. 333), Eva C. (S. 387) und anderer berühmter
Medien. Man ist nicht verwundert, in diesem Zusammenhange einen Satz zu lesen
wie den folgenden: „Jedenfalls muß man sagen, daß bis jetzt noch kein positiver
und unanfechtbarer Beweis für die Wirklichkeit der Materialisationen geliefert«
worden ist." Der deutsche Herausgeber Dr. Petersen, der gegenüber der früheren
Auflage die einzelnen Kapitel mit zahlreichen oft trefflichen Zusätzen versehen hat,
hätte hier etwas objektiver die neuesten, namentlich deutschen Forschungen berücksichtigen
müssen, zumal er sonst oft (z. B. Traumdeutung, Freud, S. 551)
seine große Belesenheit verrät.

Aus den Kapiteln: „Experimentelle Untersuchungen über die Beobachtungsfehler
", und „Befangene Beobachtungen", kann man manches lernen.

Liest man dann aber am Schluß des Kapitels über: „Gedankenlesen und Gedankenübertragung
" (S. 512) folgenden Satz: „Es ist noch kein entscheidender
Beweis für die Existenz einer Gedankenübertragung beigebracht worden, der die
Annahme \on bisher unbekannten, telepathischen Kräften erforderlich macht",
dann ist angesichts der neuesten Stellungnahme von so kritischen Forschern wie
Bärwald und Klinckowstroem der Standpunkt von Prof. Lehmann gänzlich unhaltbar

Die vornehme Ausstattung durch den bekannten Verlag ist lobenswert. S.

„Intuition und Inspiration." Dr. phil. Joseph Böhm. 28. S. J. Baum Verlag,
Böhm, dessen Name als eifriger Vorkämpfer in der jungen Parapsychologie
gut bekannt ist — verdanken wir ihm doch neben interessanten Arbeiten die m. E.
sehr gute Bezeichnung „Seelisches Erfühlen" als Sammelname für einen Großteil
der parapsychischen Erscheinungen und das erstmalige Heranziehen eben dieses
Seelischen Erfühlens für Fragen der Vererbung —, hat hier in einer kleinen Schrift
den Versuch gemacht, unsere heutigen Erfahrungen auf dem Gebiete der Parapsychologie
für die Betrachtung des intuitiv-inspiratorischen Schaffens der Künstler
zu verwenden. Der Gedanke zu dieser Studie war auch bei ihm im Unterbewußtsein
gereift, auch er verdankt es gleichsam einer Inspiration, seine und anderer Erfahrungen
im Mediumismus zu einem Vergleich mit der künstlerischen Schöpfertätigkeit
heranzuziehen.

Er läßt nun in der Hauptsache den Künstler selbst sprechen, indem er eine
reiche Menge eigener Gedanken und Urteile von Dichtern, Philosophen und Musikern
wiedergiebt, die die Frage der Art des dichterischen und musikalischen Schaffens
behandeln. Auch für das intuitiv-inspiratorische Schaffen bildender Künstler
bringt er Beispiele und zieht Vergleiche mit der mediumistischen Kunst. Diesen Eindrücken
der schaffenden Künstler stellt er nun zum Vergleiche Erfahrungstatsachen»
aus den Grenzgebieten der Psychologie — Schlummerlieder, Musikphantome — und
aus der Parapsychologie — psychomchische Ergebnisse — gegenüber. Er schließt
mit den Worten: „Möge man erkennen, daß der Künstler berufen ist, als Mittler
den gestaltsuchenden Ideen zur Verwirklichung zu verhelfen, sei es in Tönen, Bildwerken
oder Worten."

Neben vielen Anregungen bringt die kleine Schrift wieder einmal einen Beweis
dafür, daß die Parapsychologie sich nicht darauf beschränkt, scheinbar ausgefallene,
„abnormale" psychische Erscheinungen zu untersuchen, sondern daß sie im Gegenteil
berufen ist, auf die verschiedensten geistig-seelischen Vorgänge im menschlichen
Leben neues Licht zu werfen und unsere psychologischen Kenntnisse in
weitem Maße zu verHefen. Karl Gruber.

„Ueber Besessenheit" von Wimmer, Univ.-Prof. der Psychiatrie und Neurologie
in Kopenhagen. Wiener parapsychische Bibliothek Nr. 12.

Auf Grund seiner Beobachtungen, die er an einem ausführlich geschilderten
und mehreren kürzer umrissenen Fällen seiner Praxis näher erörtert, schließt
der Verf., daß die „Besessenheit" auf der Abspaltung und Selbständigwerdung
gefühlsbetonter Komplexe beruhe.

Hiermit hat er im wesentlichen sicher recht, schon deshalb weil jeder
„Besessene" immer nur von einem solchen „Dämon" befallen wird, der seinem
Vorstellungskreise entsprechend ist. Nur möchte ich als Referent gerade in
dieser Zeitschrift die Frage daran knüpfen, woher denn die supranormalen


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