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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0439
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gut zu beobachten. Es bestand aus einem helleuchtenden Kern von Handtellergroße
und einer Aura. Der Lichtkern bewegte sich etwa 1 m über dein Boden.
Ueber und unter dem Kern sah man inner Ii alb der lichten
Aura etwas wie eine grau * oder dunkle Nebelbildung in Gestalt
eines Menschen von mittlerer Größe. Kopf, Hais und
Schulter waren ganz deutlich geformt, doch war ein Gesicht
nie h t ausgebildet oder jedenfalls nicht wahrzunehmen
. Der Unterteil der Gestalt war formlos, aber deutlich
erkennbar. Nachdem das Licht verschwunden war, gingen die Mädchen
, von Grauen erfüllt, schweigend weiter. Keine fand den Mut, ein Wort
zu sagen. Doch kaum waren sie einige Schritte vorwärts gegangen, als sich
der von hinten kommende Schein neuerdings bemerkbar machte. Beim Umdrehen
sahen sie das Licht in schwankendem Auf und Ab gerades-
wegs auf sie zukommen, etwa in dem Tempo, in dem ein Mensch gehl.
Als es bis auf etwa 2 m an die Mädchen, die stehen geblieben waren, herangekommen
war, erhob es sich und flog davon, indem es die Richtung gegen
den Wald hin einschlug. Eine weitere Verfolgung mit den Blicken war
aber durch die Häuser unmöglich geworden. Bei seinem letzten Auftreten
bestand das Licht nur aus seinem Kern. Aura und menschliche Gestalt
war diesmal nicht zu erkennen. Bald nachdem das Licht verschwunden war,
fing in einem Haus ein Kind zu weinen an, worauf drinnen ein Licht anget
zündet wurde. Da die Mädchen infolge ihres Erlebnisses von Angst und Unruhe
erfüllt waren, pochten sie mit ihren Stöcken an den Fensterladen des
betreffenden Hauses. Kurz darauf sah ein älterer Mann heraus, dem sie erzählten
, was ihnen begegnet war und den sie fragten, was denn das eigentlich
sei? Dieser erwiderte, er wisse es nicht, obwohl auch er schon gehört habe,
daß da etwas nicht recht geheuer sei. Er riet ihnen, von ihrer Wanderung abzustehen
und in dem Kaffeehaus des Orts zu übernachten. Sie folgten diesem
Hat, weckten die Wirtin und wurden von dieser in Anbetracht der sonderbaren
Vorkommnisse bis zum Morgen beherbergt.

Gegen dieses Phänomen, das von drei Personen zugleich aus der Ferne
und in der Nähe längere Zeit genau beobachtet wurde, kann weder der Einwand
der Halluzination, noch der Betrunkenheit, noch eines Schabernacks durch böswillige
Personen erhoben werden, weil drei Personen nicht wohl die gleiche
Halluzination haben können, ein Zechgelage nicht vorausging und ein Schabernack
dieser Art nach der Oertlichkeit und nach dem ganzen Verlauf der Erscheinung
ein Ding der Unmöglichkeit war. Das Phänomen muß also so genommen
werden, wie es uns geschildert worden ist. Mit der Erscheinung des
,,Staufergeistes" hat es nichts zu tun, denn es trat an ganz anderer Stelle auf.
Es zeigte auch nicht den bösartigen oder neckenden Charakter des vorhergehenden
Falles. Aber eine deutliche Absicht, sich den Mädchen zu erkennen zu
geben oder zu zeigen, ist unverkennbar. Möglicherweise hatte das Licht sogar die
Tendenz, zum Ausdruck zu bringen, daß die Oertlichkoit seines ersten Auftretens
auf der durch den Wald führenden Straße mit dem Haus in Hohenstaufen
, das es umkreiste und über oder neben dem es eine Weile stille stand,
in irgendeiner geheimnisvollen Beziehung stand. Ganz merkwürdig ist der
„Todesschrei" und das gleichzeitige Auffliegen des Lichts, das wie ein symbolisches
Drama aussieht. Und was soll man vollends zu der menschlichen
Gestalt in der Aura des Lichts sagen, die oben deutlich ausgebildet war, nach


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