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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0329
Sechstes Heft.

Juni 1926

Experimentalberichte.

Hellsehen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Eine parapsychologische Studie.
Von Sanitätsrat Dr. G. Pdgenstecher (Mexiko).

Schluß.

Fünfter Teil.

Schlu6betrachtung.

Vorsicht ist eine bewunderungswürdige Eigenschaft; aber
prinzipielle Ungläubigkeit ist noch trauriger, als übertriebene
Leichtgläubigkeit. Conan Doyle.
Tatsachen sind immer brutal, und zuletzt verschaffen sie
sich doch immer Anerkennung. du Prel.

Dieser Nachtrag wurde volle 18 Monate nach Fertigstellung vorstehender
Arbeit ihr noch angehängt, lediglich aus dem ernsten Bestreben heraus, einem
jüngeren mir befreundeten Kollegen möglichst alle Hindernisse aus dem Wege
zu räumen, die ihn als strenggläubigen Na'urwissenschafter veranlassen könnten,
der Forschung übersinnlicher Phänomene den Rücken zu kehren; denn in ihm
sehe ich den Typus der heutigen jüngeren Generation verkörpert, die in der
alleinseligmachenden Doktrin der „Erkenntnistheorie" ihr Heil sucht. Ob
sie darin das Gesuchte findet, wage ich nictit zu entscheiden!

Von der Ansicht durchdrungen, daß auch diese Vertreter der Wissenschaft
genau so wie ich selbst, das heiße Verlangen haben, zur Wahrheit zu
gelangen, aber ebenso durchdrungen von der Ueberzeugung, daß eine lediglich
auf die Diesseitigkeit eingestellte Disziplin, wie die erkenntnistheoretische
nun einmal ist, nie und nimmer zu der „Wahrheit" führen kann, die beim
Abschiednehmen von diesem Planeten dem sterbenden Menschen Ruhe und
Frieden zu spenden imstande ist, nahm ich mir vor, meinen jungen Freund
trotz seiner selbst zu veranlassen, gründlich in den hier entwickelten Gedankengang
sich zu vertiefen; als Mittel zum Zweck griff ich zum einleuchtenden
Vorwande, es läge mir ungemein viel, speziell an seiner Kritik als der eines
Leugners übersinnlicher Dinge.

Der Zweck wurde erreicht; und der Anhänger der Müller-Lyersehen Theorien
vertiefte sich in dreimaliger Lektüre in diese okkultistischen Studie, bevor
er zu einer Kritik sich entschloß.

Es entpuppte sich aber diese sogenannte „Kritik'* als eine leidenschaftliche
Abwehr der von mir auf Grund von beobachteten Tatsachen entwickelten Idee,
so daß ich schon daraus auf die ungeheuere Erregung schließen konnte, die
in dem sonst nüchtern veranlagten Menschen sich abgespielt haben mußte.
Ich glaube mich zu dem Schlüsse berechtigt, daß als dieser bisher mit seiner
Weltauffassung völlig befriedigte Jünger der Erkenntnistheorie sich unvermutet
der Möglichkeit einer jenseitigen Welt gegenübergestellt sah, er mit Wider-

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