Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0696
688 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1928.)

ebenso die Handschrift fand statt, solange der Brief noch verschlossen war." —
Leider waren die beiden wertvollen Schriftstücke nicht mehr zu erhalten, da
sie von einer Hand in die andere gewandert waren."

Die beiden genannten Herren berichten auch sonst von medialen Fähigkeiten
der Frau N. Es handelt sich dabei um Apporte, Translokationen von irgendwelchen
Gegenständen und um hellseherische Akte, wie solche sonst auch beobachtet
werden. Es erübrigt sich daher wohl, auf sie näher einzugehen. Jene
rätselhaften Handschriften aber schienen mir doch wert, festgehalten zu werden.
Ich betone nochmals die Glaubwürdigkeit der beiden Zeugen, die über jeden
Zweifel erhaben ist, sowie daß ich offen bekennen muß, dieses Phänomen ani-
mistisch nicht erklären zu können.

„Hypnose als Mordhelfer."

Unter dieser Ueberschrift veröffentlichte die Spätausgabe des Vorwärts:
„Der Abend" (Nr. 384. B. 190), vom 15. August 1928, folgendes:

,Jn Traunstein in Oberbayern hat in dieser Woche das Gericht über
einen sensationellen Mordfall zu entscheiden gehabt. Uebcr die Osterfeiertage
war die Salzburgerin Anna Ebenhoch zu Besuch bei ihrem Mann gewesen, der
Hoteldirektor in Tegernsee ist. Am 16. April trat dte Frau allein die Rückreise
an. Als Frau Ebenhoch in Holzkirchen den Zug wechseln mußte, trat ein Mann
an sie heran und befahl ihr, in Bruckmühl, einer kleinen Station zwischen
Holzkirchen und Rosenheim, auszusteigen. Wirklich gehorchte Frau Ebenhoch
diesem Mann, von dem sie, wie später festgestellt wurde, hypnotisiert
worden war, und nun lockte der 31 jährige Kaufmainn Heinrich Jungmann aus
Würzbuig sie in den nahegelegenen Beyhammerwald. Dort überfiel er sie, tötete
sie und raubte sie vollkommen aus."

Es folgt nun weiter der Bericht über die Verurteilung des „»*äuberischen
Hypnotiseurs" zu lebenslänglichem Zuchthaus. Dieser Bericht umfaßt
24i o Druckzeilen, ist also äußerst kurz und gibt keinerfei klares Bild. Daß
Publikum wird durch eine derartige Ueberschrift erneut mit der falschen Vorstellung
erfüllt, als gäbe es Hypnose w*der Willen, und zwar auf „Anhieb". —
Um Klarheit in die Angelegenheit zu bringen, wandte ich mich mit folgendem
Schreiben an die zuständige Stelle:

Berlin, den 15. 8. 1928.

An das

Landgericht in Traunstein (Oberbayern).

Durch den „Abend" (Nummer vom 15. 8. 1928), einer Spätausgabe des Vorwärts
, veranlaßt, bitte ich ergebenst, mir die Akten betreffend Heinrich Jung-
masnn aus Würzburg, der die Anna Ebenhoch ermordet hat, zu wissenschaftlichen
Zwecken freundlichst auf kurze Zeit zur Verfügung zu stellen. Ich
war wiederholt gerichtlicher Sachverständiger. Zur Information lege ich dem
Gericht mein Gutachten aus dem Prozesse gegen Leo Erichsen ergebenst mit
der Bitte um Rückgabe bei. — Alle Kosten der Versendung trage ich selbstverständlich
. Schlußformel und Unterschrift."

Der Landgerichtspräsident antwortete ablehnend mit der Begründung, daß
die Akten zur Zeit nicht entbehrlich seien. Mit Rücksicht auf den Entwurf zum
neuen Strafgesetzbuch wäre es erwünscht, daß alle solche Fälle exakt nachgeprüft
und jedem Interessenten zugängig gemacht würden. Dr. Seeling.

Der im vorliegenden Heft veröffentlichte Aufsatz von Richard Dangel in
Wien wurde der Schriftleitung bereits am 9. Dezember vorigen Jahres
zugestellt, er hat also fast ein Jahr wegen Raummangels auf Abdruck
warten müssen.

Wir benutzen diese Gelegenheit, unsere sehr verehrten Mitarbeiter, denen wir
wiederholt für ihre rege Unterstützung unseren Dank aussprechen, andererseits
höflichst zu bitten, eine Verzögerung des gewünschten Abdrucks um einige
Monate nicht als ein Verschulden der Schriftleitung aufzufassen. Wartepausen
von einem halben Jahre sind in letzter Zeit durchaus keine Seltenheit mehr.
Wir bitten daher um Nachsicht und Geduld. S.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0696