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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0566
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Im Novemberheft 1929 gibt Harriet Bakstad einen Bericht über drei mediale
Sitzungen in Riga. Die Dame ist die Sekretärin der Rigaer Gesellschaft für
Psychische Forschung. Die Phänomene in den drei Sitzungen bestanden aus
kleineren Apporten; da in allen drei Sitzungen zwei unkontrollierte physikalische
Medien und in den ersten beiden noch zwei Schreibmedien anwesend waren, ist
die Beweiskraft der Berichte bescheiden. Im Mai-Juniheft 1930 finden sich abermals
Berichte über drei Sitzungen in Riga; in den ersten beiden wirken wiederum
zwei unkontrollierte Medien zusammen, und auch die dritte, in der nur eines der
Medien (und sein Gatte, der an allen drei Sitzungen teilnahm) anwesend war, ist
vom dubitivistischen Standpunkt (es handelt sich um Apportphänomene) wenig
überzeugend. Ein Artikel Baron Wredes im Oktoberheft 1930 über Frau Ideler,
ein anderes Rigaer Medium, enthalt unter anderem zwei Apportberichte, die
nicht ganz so problematisch scheinen, wie die oben erwähnten; die Apporte
werden von Professor Blacher, der sie miterlebt hat, als echt angesehen.

Selbstverständlich wären aus den zwei Jahrgängen von Luce e Ombra noch
\ieie andere Arbeiten, namentlich solche theoretischer Natur zu erwähnen, doch
fehlt der Raum, auch auf sie hinzuweisen. R. L a m he r t.

Revue mgtapsychique, 1931, Nr. 2.

1. E. O-sty. Wie entdeckt und entwickelt man die Fähigkeit
des ubernormalen Erkennens, ohne sie zu verderben?
Osty ist dei Meinung, daß diese Fähigkeit als Anlage bei uns allen vorhanden
ist; er führt darauf auch die Fähigkeit des Wünschelrutengängers uno der intuitiven
Menschenkenntnis zurück Bei vielen aber ist die Fähigkeit stärker und
wert, daß sie entwickelt wird, worüber Osty wertvolle Ratschläge gibt. Bei
Personen, die mehrfach spontan Vorahnungen gehabt haben, verlohnt es sich
experimentell nach ubernormalen Fähigkeiten zu fahnden, jedoch ist ^s vielfach
ein schwieriger und weiter Weg, und bei nicht wenigen gelingt es nicht, diesen
Weg zu finden. Man muß sich hüten, nach wenigen einseitig angelegten Vei-
suchen schon das Urteil zu sprechen, wenn die Versucnsperson dabei versagt
hat. Mm muß vielmehr die Versuche möglichst \ielseitig gestalten, damit diese
unterbewußten Erkenntnisse ans Tageslicht kommen können. Wer bei psycho-
skopischen Verbuchen vertagt, dem gelingt es vielleicht beim Betrachten einer
Hand (Handlesen), seine Fähigkeiten zur Auslosung zu bringen oder beim Kartenlegen
. Beachtenswert ist dann noch die Form der Aussage, viele Mitteilungen,
* die wörtlich genommen nicht zutreffend sind, bekommen einen Sinn, wenn man
sie symbolisch nimmt, oder in übertragenem Sinne. Natürlich muß man auch bei
diesen Ausdeutungen Kritik bewahren. Nie soll man einem Medium Auf;aben
stellen, bei denen eine Kontrolle unmöglich ist, wie es besonders in spiritistischen
Sitzungen so oft geschieht, indem man sie im Geiste andere Planeten besuchen
laßt und dergleichen; dadurch gewöhnt sich das Medium das Faseln an und wird
für wissenschaftliche Untersuchungen verdorben. Auch die berufliche Verwendung
der Fähigkeit wirkt verderblich auf die Gabe.

I. Vesme. Die Stigmatisierten. Schluß des großen, durch drei
Nummern gehenden Aufsatzes, aus dem einiges in deutschen Veröffentlichungen
weniger ausführlich Berichtete vermerkt sei. Vesme faßt die Bemerkungen von
Paulu%, daß er die Malzeichen des Herrn an sich trage (Oal. VI, 17 e^o enim
Stigmata Domini Christi in corpore meo porto), aU Stigmatisation auf, betont
aber zugleich, daß diese und verwandte Stellen keinen Einfluß auf die Ausbildung
bei Franciscus von Assisi gehabt zu haben scheinen. Einigt weniger bekannte
Stigmatisierte, die Vesme erwähnt sind Victoire C o u r t i e r von Coux,
die etwa von 1811 1883 im Departement Ardeche (nördlich von Ntmes) lebte,
doch ist sie zu Lebzeiten nie weiteren Kreisen bekannt geworden, sondern erst
auf Grund von Aufzeichnungen einer Freundin, die Albert de Rochas in den
„Annales des sciences psychiques*' (1903) veröffentlichte Marie-Julie Jahenny,
die noch heute im Alter von 81 Jahren in der Normandie lebt und seit nunmehr
57 Jahren jeden Freitag Blutungen aus den Stigmaten bekommt, ist auch
wenig von Aerzten untersucht worden, jedoch haben \erschiedene kirchliche
Untersuchter nie Betrug feststellen können und auch Vesme ist geneigt, die
Echtheit anzuerkennen. Sie hatte besonders viele Stigmen, nicht nur die üblichen
sondern auch solche am Handgelenk entsprechend der Fesselung und an den


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