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Kleine Mitteilungen

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Dem Verfasser dieses gedrängten Ueberblickes ist nichts davon unglaubhaft
, einfach um deswillen, weil er fast alles Berichtete selbst erlebt hat,
von bedeutenden mediumistischen Phänomenen (Sphinx VII. Seite 224, 345)
hellseherischen Wahrnehmungen und Träumen (Deutsche Richterzeitung vom
i5. November 1927) bis zu splendor-ähnlichen Lichterscheinungen, und der
jetzt schon sechs Jahre lang andauernden täglichen Kundgebung einer schutz-
geist-ähnlichen klopfenden, aber anonym bleibenden Wesenheit, worüber als
„Privathäuslicher Phänomenik" in der Revalo-Zeitschrift — Juni J929 —
berichtet ist. Die täglichen Notizen über dieses weil einfachste: unangreifbar©
Phänomen füllen jetzt schon 25 Folioseiten kleinster Schrift. Dagegen kann
Skeptiker-Latein doch wohl nicht aufkommen, und ich finde eingedenk der
inzwischen ja ungeahnt erweiterten varietas rerum und ihrer Kräfte die onto-
logische Gewißheit des Gardano nicht so ganz verwerflich. Es scheint mir
noch nicht ausgemacht zu sein, daß die mittelalterliche und auch noch gegenwartschristliche
Dämonologie gänzlich in Komplexe aufgelöst ist und die
entsprechende petitio prineipii, welche z. B. Oesterreichs umfassende® Buch
über Besessenheit von Seite 25 an trägt, wird doch manchen fragwürdig
bleiben, die andererseits mit dem sehr objektiven Verfasser dieser modernen!
Dämonologie zu würdigen bereit sind, daß im Bereich© einer Hochkultur
Berichte über Besessenheitszustände selten geworden oder verschwunden sind.
Immerhin aber verdienen die amerikanischen Berichte über spiritistische Heilungen
— siehe passim in dieser Zeitschrift — Beachtung im Sinne der Berg-
mannschen Ausführungen daselbst 1931, Seite 88. und unser Gardano kann
dadurch wesentlich gerechtfertigt erscheinen.

Kleine Mitteilungen.

Zu Baron von Schrenck-Notzings Gedächtnis.

Am 18. Mai würde unser Vorkämpfer und Führer Dr. Albert von Schrenek-
Notzing sein 70. Lebensjahr vollendet haben. Am 12. Februar 1929 an einem
schweren Leiden allzufrüh unserer Forschung" und allen seinen Freunden entrissen
, hat er doch unserer Zeitschrift ihr wissenschaftliches Format aufgedrückt.

Indem wir in seinem Sinne arbeiten, und unser Bestes zur Förderung der
Parapsychologie beitragen, halten wir gleichzeitig unsere Zeitschrift trotz der
augenblicklichen schweren Nöte auf der von Schrenck-Notzing stets erstrebten
Höhe.

Zu Ehren seines Gedächtnisses wird seine Gattin in Kürze die augenblicklich
erscheinende lange Abhandlung als Sonderbroschüre erscheinen lassen, die,
wie wir hoffen, allen Lesern eine willkommene Gabe sein wird, und ein Anlaß,
in dankbarer Verehrung sich des 70. Geburtstages unseres deutschen Bahnbrechers
zu erinnern. Dr. 9 ü n n e r.

Dr. Max Kemmerich f.

Am Mittwochnachmrttag, den 6. April, starb in seiner Münchener Wohnung
an einem Herzschlag Dr. Max Kemmerich, der bekannte Philosoph und Okkultist
, im 56. Lebensjahr. Kemmerich ist in Koblenz geboren, war einige Jahre Offizier
und promovierte 1902 mit der Dissertation „Die Charakteristik bei Macchia-
velli" an der Leipziger Universität, um sich im gleichen Jahre dauernd in
München niederzulassen. Er machte sich einen Namen als kunst- und kulturhistorischer
Schriftsteller, hauptsächlich aber als Verfasser vielgelesener, aber
auch vielumstrittener okkultistischer Werke. Das letzte Werk Kemmerichs ist
die „Brücke zum Jenseits". Er war ein glänzender Redner. (D. A. Z v. 7. April.)

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