Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 2
(PDF, 78 MB)
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Zeitschrift für Parapsychologie. Heftl. (Januar 1934.)

und telepathische Ausrüstung. Alle Strahlungen, Emanationen und psychische
Verbindungen auf die Ferne sind Naturgesetze, also nichts Wunderbares.

Auch unsere „Seele" ist nur ein Teil der großen Kollektivseele und des
absoluten Verstandes. Im Trance und in der mystischen Extase hat die Seele
bessere ungestörte Verbindung mit der Naturseele und um so besser kann sie
etwas „intuitiv" erfühlen oder erwirken.

Die Fähigkeit liegt angeboren latent in der Tiefe der Menschenseele und
wird zufällig geweckt und geübt. Es ist gleichgültig, wie man sich das erklärt,
ob mit Geistern, Gott oder Naturkräften.

Man spricht fort vom Unterbewußtsein. Unglücklicher Ausdruck,
mit Recht von Spiritisten bekämpft. Es gehört zum Begriffe der Seele, daß sie
aus dem Bewußten und dem Unbewußten besteht. Sinneseindrücke werden auch
unbewußt registriert. Der Mensch wird mehr von dem Unbewußten: Impulsen,
Gefühlen, organischem Gedächtnis, dirigiert, weniger von dem Bewußten: erlernten
Moral und sozialen Rücksichten und Gesetzen. Ernährung, Blutzirkulation
und Fortpflanzungstrieb arbeiten autonom, aber trotzdem kann man sie
suggestiv beeinflussen. Gerade so auch unbewußte Medialerscheinungen
. Unbewußt und ohne unseren Willen hat unser Organismus eine fabelhafte
Ordnungs- (associative) Fähigkeit, und zwar im Nervensystem, das ein lebendes
Ganzes bildet. Der Organismus erweitert seine Seele in dei inneren (Körper) wie
in der äußeren Welt durch Verbindungen. Das Leben arbeitet in uns, ob wir
wachen oder schlafen, und richtet sich nach einheitlichen Naturgesetzen. Psychologie
der unterbewußten Psyche ist dieselbe auch bei parapsychologischen
Erscheinungen.

Es ist schade, daß die Philosophen für die unerklärten Phänomene Begriffe
Para — oder Meta — erfunden haben. Man spricht mit Unrecht vom „Jenseits",
von einer Geisterwelt, \on übersinnlich transzendentalen Sphären
nach dem mythologischen Vorbilde Hades, Himmel — Hölle.

Wenn man etwas nicht versteht, so erklärt man es als ein Wunder, das nur
Götter und Dämone wirken können. Es gibt keine Wunder ,— nur unsere Ignoranz
der Naturgesetze. Unser jetziger Fortschritt der experimentalen Psycho-
logie*erlaubt uns, aus der Para-Meta-Psychologie alles Wunderbare, Mystische
und Spukhafte zu streichen sowie alles Okkulte, Geisterliche, das bei den Unerfahrenen
immer nur Abscheu und Mißtrauen gegen den gesunden Verstand
der Okkultisten geweckt hatte.

Die Skeptiker standen immer „wissenschaftlich höher", wei) sie an solche
„Dummheiten" nicht geglaubt haben. Die vernünftige Wissenschaft ist friedlich,
achtet auch andere religiöse oder spiritistische Ansichten, sie belehrt und sucht
die Wahrheit und die Wahrheit führt zur Moral im Leben. Das ist der höchste
Zweck jeder Wissenschaft, die Kenntnis zu heben und den Menschen zu vervollkommnen
.

Das Studium der parapsychologischen Phänomene führt zur Erkenntnis der
Seele, Änderung der Weltanschauung und IJebung der Moral.

Mit uns arbeiten auch: das Studium des Schlafes und seiner Symbolislik,
Psychoanalyse, Psychiatrie, Neurologie, Studium hysteroider Zustände, der En-


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