Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 15
(PDF, 78 MB)
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Mannheimer: Versuche auf dem Gebiet der Psychometrie. 15

selben inhaltlich mit den erstmaligen Visionen decken. Dieser Versuch muß
allerdings noch nachgetragen werden. In der Folge wurde der Versuchsperson
ein kleines versiegeltes Paket vorgelegt. Diesmal wird behauptet, daß ein Teil
eines menschlichen Körpers sichtbar werde, der aus einem Spital stamme. Dann
zeigt sich eine Kirche, ein Sarg, ein Tumult, Zusammenlauf großer Massen,
schließlich Flammen. Der Gegenstand war ein Gebetbuch aus dem Besitz eines
verstorbenen Feldgeistlichen, das er im Spitalsdienst benutzt hat und einer
Bibliothek entnommen war, die in Flammen aufging. Hier ist wohl eine gewisse
Sichtigkeit festzustellen, die über das rein Zufällige hinausreicht. Man übersehe
aber auch hier nicht, wieviel auf rein intellektuelle Rückschlüsse zurückgeführt
werden kann.

Der dritte Gegenstand, der Herrn Kölbl vorgelegt wurde, war derart verpackt
, daß ein Abtasten unmöglich war. Diesmal wird behauptet, daß der
Gegenstand im Zusammenhang mit einer religiösen Zeremonie stünde und daß
sich ein heftiger Schmerz fühlbar mache. — In dem Paket befand sich ein Teil
eines Strickes, mit dem Selbstmord durch Erhängen verübt worden war.

Hierauf wurde dem Medium ein offenes Bild vorgewiesen, das nach seiner
Angabe „kein Leben mehr ausstrahlte**. Die daran geknüpften Vorstellungen
waren belanglos, richtig war hingegen, daß dieses Bild einen Verstorbenen darstellte
. Hier aber kann es sich, da ja nur zwei Möglichkeiten vorlagen, ebensogut
um bloßes Erraten gehandelt haben.

Nunmehr wurde der Versuchsperson eine Schrift übergeben. Es zeigen sich
große Entfernungen, Urwald, Reisen übers Meer. Die Schrift war von dem
Romanschriftsteller Georg Ebers, der tatsächlich große Reisen, besonders nach
Afrika unternommen hat. Hier ist wiederum eine über zufällige Sichtigkeit erkennbar
, wenn man nicht annehmen will, daß das Resultat psychographologisch
zustande gekommen ist. Vollständig fehl ging die Diagnose bei einem ver-
schloshenen Brief des Grafen Czernin, der zur psychometrischen Analyse vorgelegt
worden war. Dann wird Herrn Kölbl eine Photographie vorgewiesen. Er
behauptet sogleich, daß diese Person nicht mehr am Leben sei. Die Vision zeigt
eine freie Landschaft, Wasser, das immer höher, schließlich bis zum Munde
steigt. Herr Kölbl behauptet nun, daß diese Person den Tod durch Ertrinken
gefunden habe. Dieses Ergebnis stellt sich als überraschend richtig heraus und
wird nur dadurch beeinträchtigt, daß das Bild offen vorgelegt wurde, so daß der
Kombination ein gewisser Spielraum zur Verfügung stand.

Ein weiterer Versuch mit einer andern in ein Kuvert eingeschlossenen Photographie
ging gänzlich fehl. Neuerdings wird nun dem Medium eine offene
Postkarte übergeben. Es zeigen sich Feuer, Rauch, große Mengen Sand, Reisen
in ferne Länder. Dann tauchen wilde Menschen auf, mit federgeschmückten
Köpfen. Außerdem behauptet Herr Kölbl, daß der Schreiber dieser Karte eine
Fußverletzung davongetragen habe. — Die Schrift stammte von dem berühmten
Afrikaforscher Leo Frobenius. Die Analyse zeigt hier ein gutes Ergebnis.
Freilich konnte ein Blick auf die Karte schon einige graphologische Anhaltspunkte
geben. Überraschend ist, daß die Fußverletzung richtig „erschaut**


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