Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 25
(PDF, 78 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Pfeifer: Freiheit, Schicksal, Glaube usw

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lassen müssen. Genau das Gegenteil war jeweils der Fall. Wäre Melzer ein Betrüger
, so würde er für sich vorteilhaftere Gelegenheiten» aussuchen, um seine
„Apporte" zu bewerkstelligen.

Ein außerhalb einer Sitzung vorgekommener Fall, der mir von vertrauenswürdigen
Zeugen berichtet wurde, soll noch erwähnt werden. Melzer
befand sich in einem Salon einer Privatwohnung, an deren Wand ein überlebensgroßes
Ölgemälde stand, eine Dame mit einem Blumenbukett darstellend.
Melzer-Lissipan schritt in Trance auf diese Dame zu, streckte die Hand aus, als
ob er das Bukelt wegziehen wollte. Was er aber in der Handf hielt, waren vier
prächtige lebende Rosen, die dann ins Wasser gestellt wurden und in normaler
Zeit verblühten. Ich sah diese Rosen wenige Stunden nach dem Apport.

Vielleicht darf ich noch anführen, daß Melzer in einer englischen Forschungsgesellschaft
in London in einen Überanzug gesteckt und zuvor peinlichst
untersucht wurde. Die Apporte kamen genau so, obwohl sämtliche Öffnungen
an Füßen, Armen und Hals verschlossen und plombiert worden waren, so daß
ein Betrug unmöglich gewesen wäre. Aus alledem glaube* ich, die Apporte von
Herrn Melzer als echt bezeichnen zu dürfen. Ich will nicht verschweigen, daß
schon diese Edel- und Halbedelsteine, deren Echtheit Juweliere bezeugten, einen
hohen Anschaffungspreis darstellen und Melzer nicht äie Mittel hätte, um sich
im voraus mit solchen Steinen zu versehen, nur um Apporte vorzutäuschen.
Überdies erscheint der Charakter Melzers einer solchen Betrugsabsicht völlig abhold
, da er sich nicht zwecks sensationeller Darstellungen für Sitzungen zur Verfügung
stellt und auch, entgegen manchen weniger guten Medien, überhaupt
kein Aufsehen wegen seiner Fälligkeiten erwecken will. Wer nicht an die
Echtheit glauben will, dem empfehle ich, selbst einmal einige Sitzungen bei ihm
mitzumachen und sich selbst zu überzeugen.

_«_

Weltanschauliches und Theoretisches,

Freiheit, Schicksal, Glaube, ein Beitrag zu dem Verhältnis von

Parapsychologie und Religion.

Von W o 1 f g. Pfeifer, Pfarrer, Beutnitz (Mark).

In dieser Zeitschrift ist vielfach das Verhältnis von Parapsychologie und Religion
erörtert worden. Verschiedene Aufsätze bemühten sich um eine religiöse
Einordnung oder Deutung parapsychologischer Phänomene. Auf der anderen
Seite ist bekannt, daß man sich gerade von Seiten der berufenen Vertreter des
Christentums dem gesamten Gebiet des „Okkulten' nicht nur äußerst zurückhaltend
, sondern vielfach ablehnend verhält. Einen Grund für diese Erscheinung
hat Dr. Gerda Walther in ihrem Aufsatz: Parapsychologie und Mystik
(Juni 1929 S. 327 ff.) sehr richtig angegeben. Der Mystiker kann durch die
parapsychologischen Erscheinungen kaum eine Bereicherung seiner Glaubensinhalte
erwarten. Sie stellen keine Bereicherung des religiösen Innenlebens dar,
im Gegenteil, sie sind eher eine Gefährdung, zum mindesten eine Ablenkung
von dem einen, was not ist. Es gibt jedoch noch einen anderen Grund, der die


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