Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 33
(PDF, 78 MB)
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Heß: Wie denkt man sich die Entstehung medialer Apporte.

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enthält! (So daß man es sofort merkt, wenn etwa während der Dauer eines
telepathischen Erlebnisses ein anderes, \on einem anderen Urheber kommendes,
auftaucht und das erstere verdrängt!)". Diese Beobachtung ist sowohl für den
Glauben wie für die Parapsychologie von Bedeutung. Die Parapsychologie ist
diejenige Wissenschaft, die ihre zu erforschenden Erscheinungen am wenigsten
von dem \\ as und Wer trennen kann. Die Erforschung des Magens kann ganz
gut \or sich gehen, ohne daß man fragt, wessen Magen das gewesen ist, jedoch
sind die parapsychologischen Erscheinungen in ganz anderem Maße an einen bestimmten
Geist oder an ein bestimmtes Medium gebunden. Dies ist so deutlich,
daß, selbst wenn man nur die animistische Deutung zulassen will, zum mindesten
eine seltsame ,,Tendenz" besteht, den Phantasiegeistern ein ganz bestimmtes
„Quäle**, ein ganz bestimmtes Wer oder Was zu verleihen. Wir kommen
auf diese wichtige Tatsache hernach noch zurück. Hier sei nur darauf hingewiesen
, daß gerade derjenige Punkt, der zunächst gefühlsmäßig eine Verständigung
zwischen Parapsychologie und Glauben am schwersten macht, die Stelle
ist, wo man sich besonders in weltanschaulicher Hinsicht gegenseitig nützliche
Dienste leisten kann. (Schluß folgt.)

Wie denkt man sich die Entstehung medialer Apporte?

Von Ottmar rHeß, Stuttgart.

Die Zeiten sind vorüber, da Medien schlechthin in ihren Sitzungen Apporte
„am laufenden Band" vortäuschen konnten. Heute arbeitel der Wissenschaftler
mit allen Raffinements technischer, naturwissenschaftlicher oder psychologischer
Art. Völlige Ausschaltung des Tagesbewußtseins ist bekanntlicli die Grundlage
der Trance. Nach Vollziehung dieser Ausschaltung arbeilet in der Regel der
gesamte Komplex von Schwingungen jmd Resonanzen noch weiter, die einer
Person anhaften. Auf diesen Vorgang verlegt der Animismus sein Hauptgewicht.,
wobei er „seelische Resonanzen unter allen Umständen' diagnostiziert. Beim
Spiritisten wie beim Animisten besteht nur die eine gemeinsame Grundlage: der
Mensch ist nur ein Werkzeug fremder, das heißt ihm nicht oder noch nicht (!)
bekannter Kräfte. Es erscheint demnach gleichgültig, ob sie aus ihm selbst oder
von außerhalb kommen.

Wir können drei Kräfte-Einheiten unterscheiden, das Zentrum im Menschen
(Animismus), das Zentrum außerhalb des Menschen (Mediumismus) und das
Produkt einer Kraftentfaltung als neues Zentrum, also mediales bzw. animisti-
sches Schreiben, Sprechen sowie Apporte. Alle diese Werte fallen noch unter
die große Gruppe telepathischer und telekinetischer Vorgänge, während die Bildung
von Phantomen bereits zur Teleplastik gehört. Nun wollen wir einmal den
Vorhang ziehen. Es gibt viele Besucher von wertvollen und auch „ergiebigen"
Sitzungen, die in tiefster Verschwiegenheit die Frage auf werfen: Wie wird das
gemacht? oder: Da ich in mir telepathische Kräfte fühle, möchte ich doch wissen
, ob mir nicht auch ein Apport gelingt, aber ich finde leider keinen Weg
zu einer solchen Konzentration; als Medium muß ich ganz entgegengesetzt, also
unkonzentriert sein.

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