Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 35
(PDF, 78 MB)
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Heß: Wie «knkt man sich die Entstehung medialer Apporte.

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liehe Weisheit und Weltordnung). Die brahmanistische Anschauung spricht in
derselben Bedeutung \on Brahma, Vishnu und Shiwa, die moderne Physik kennt
die Dreiheit ebenfalls in der Atomtheorie (Protonkern, Elektronen und Atom als
Gesamtheit). Und damit erscheint mir diese Dreigliederung, mit der soviel Mißbrauch
schon getrieben wurde, vom höchsten Geistigen bis zum einfachsten
Atom als Grundgesetz alles Daseins zu existieren.

In dieser „Dreiheit in der Einheit" erklären sich die Funktionen des Menschen
. Beim Erdentod trennt sich die Seele vom Körper und lebt für sich. Bewußtsein
und Empfinden bleiben ihr wie auf der Erde. Aber die Bindungen,
die sie an das Stoffliche aufgenommen hat, zerfallen. Es erscheint mir nicht
schwer, sich vorzustellen, daß die Seele ein Zustand ist, in dem unzählige
Schwingungen vorherrschen. Ob und in welcher Richtung das Ichbewußtsein
diese Schwingungen regieren kann, hängt von der Ich-Entwicklung ab. Menschen
, die zu Lebzeiten sich von zahllosen und unkontrollierten Schwingungen
beeinflussen ließen, werden schwerlich die Klarheit über ihren Zustand erlangen
, sie sind vielmehr Spielzeuge ihrer Umwelt und Inweit. Personen, die
ihr intellektuelles und Gefühlsleben zu beherrschen und beobachten gelernt haben
, gewinnen ohne die Körperbindung viel eher die Fähigkeit, ihre Gedanken
und ihre Gefühle auf irgendeine Weise anderen mitteilen zu können. Diese Mitteilung
geschieht nach meiner Ansicht millionenfach jeden Tag, und zwar durch
Erregung der menschlichen Triebkräfte, sei es als Freuden- oder Leidenschaft.
Zahlreich sind die Aussagen im Gerichtssaal: Ich weiß nicht, wie das kam. Oder:
Es muß etwas in mich gefahren sein, ich kenne mich nicht wieder. Niemand
wird abstreiten, daß \iel mehr Menschen gewisse, vielleicht nur auf kurze Frist
beeinflußbare telepathische Anlagen besitzen, als wir allgemein annehmen. Ich
verweise nur auf einen der neuesten Aufsätze in Heftf^igSS Zauberkräfte in
uns". Bei all den genannten Erscheinungen haben wir es mit Vorläufern der
Medialität zu tun, also Suggestion und Hypnose. Suggestion oder Magnetismus
setzen a priori keinen Schlaf zustand beim Objekt voraus, für die H\pnose dagegen
ist er zur Erreichung eines Zieles unerläßlich.

Be! de* Halblrance wird das Seelenleben nur teilweise ausgeschaltet, während
er bei der Tieftrance ganz aufgehoben wird. Gewiß kann nur ein solcher
Mensch eine bewußte Ausschaltung seines Seelenlebens vornehmen, der dazu
prädestiniert ist, sonst würde es überall \on Medien wimmeln. Die Außenwelt
abschließen, heißt: uns in uns selbst versenken. Erst in der Versenkung (der
,,Denker" gelangt erst nach mühevoller Vorarbeit dazu) erscheint uns eine neue,
die eigentliche Welt, nämlich die er fühlbare. Wir werden uns unserer Kräfte
bewußt, wir erfühlen oder beginnen zu erfühlen Schwingungen, die an uns bisher
unerkannt vorübergezogen sind. Und wir stellen mit Erstaunen fest, daß es
eine LTnmenge solcher Schwingungen gibt. Hier die richtigen herauszufinden,
ist Sache des Meditierenden. Man kann sich auf einen bestimmten Gedanken
konzentrieren und, wenn die fremden Einflüsse ausgeschaltet sind, diesen weiter
wirken lassen, also nicht selbst weiter ausdenken! Dieser Gedanke wird selbst
Strömungen herbeiziehen, die ihm gleichgeordnet sind, ihn aber wiederum in
einem anderen Licht zeigen. Auch hier wirkt sich das Gesetz der Dreiheit aus.

3*


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