Freiburger historische Bestände - digital

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mir fürchten; ich wollte helfen/' Am 42(). August stand Wolf wieder \or dem
Kaninchenhaus in sorgenvolle Gedanken versunken, als plötzlich wieder dieselhe
Gestalt ihm erschien und ihm zuredete: „Du mußt, du mußt, du mußt. - Wo
sind alle?" Wolf drehte sich um und fragte gereizt: .,Was wünschen Sie?'
Die Gestalt mit fast mädchenhaftem Gesicht entfernte sich liaurig und schaute
sich nur immer wieder um. ,,Es tat mir sehr leid'*, erzählte Wolf, ,,sicher ist sie
auch weggestoßen und fühlt sich minderwertig: in der Gesellsehafl schließt
wahrscheinlich jeder die Tür vor ihr. Jetzt werde ich mich nicht mehr fürchten
und mich ein bißchen zusammennehmen " (Sie sehen deutlich da* Echo dv<
inneren Lebens des« Mediums.)

M ein direktes Zus a m m e n t r e f t e n m i 1 rl c m P h a n t o m.

Es war am 3o. Vugust hj33. Der Seance wohnte Dr. \ ogl rnd sieben an-
deie Teilnehmer bei. lTm zehn Ihr klopft es an der Tür. Wir erwarteten in
der letzten Zeit das Erscheinen eines lieben Gastes „W cißling". ich öffne behutsam
. ^ 011 dem Treppen fenster und vom Vor/immer aus ist der Platz \or der
Eingangstur hell beleuchtet. Da steht eine i5ocm hohe Gestalt mit unklaren
\erschwommeneii Gesichtszügen und hält mit den Händen ein weißes Leinenluch
über Kopf und Brust, es fließt in langen Falten bU zum Boden. Die Erscheinung
schwankt nach rechts und nach links und tritt von einem Fuß auf den an-
deren Die Füße hat nur Dr. Vogl gesehen Höchst entzückt rufe ich: ,,Ah,
je je grüß Gott'* und halte ihm die Hand entgegen, aber das Phantom
entlernt sich rasch mit gesenktem Kopf, hüpfte über drei bis vier Stufen und
löste sich in nichts auf.

Wolf erzählte dann, daß er vordem an eine Kinos/ene gedacht hatte, in welcher
ein Zauberer mit einer Handgeste Wunder zum Erscheinen brachte und sie
auf dieselbe Weise wieder verschwinden ließ. Als ich diese wackelnde Mädchen-
Gestalt und die Bewegungen des Phantomes beobachtete, fand ich eine auffallende
Yhnlichkeit mit Fräulein Mac, welche tatsächlich solche charakteristischen
Bew errungen hat.

Im September hat Wolf große Verluste im Geschäft erlitten und wurde
von schrecklichen Persekutionen verfolgt, außerdem erkrankte er noch an schwerer
Angina. Die Öffentlichkeit befaßte sich inzwischen mit dem Forschen nach
dem Mörder der Otilie \ ranskä (diese wurde zerstückelt und in zwei Koffern
nach Kosice und Bratislava geschickt). Unser Wolf hat seine Ilellseherkunst zum
Suchen nach dem Mörder und seinen Gehilfen — wie Sie später sehen werden,
ausgenützt.

23. September. Während ich in dieser Seance die rechte Hand des Mediums
festhielt, \erspüre ich in meiner Hand einen Revolver. Es war derselbe,
der seit dem Ereignis vom 26. Juli vermißt wurde.

Am 27. September brach während der Seance in der nahen Gemeinde Feuer
aus. Wir sahen alle zu. Wolf wollte das Feuer vom Hofe aus beobachten. Da
erblickte er ein Phantom, das ihm die Richtung zum Fenster wies. Wolf faßte
dies als Aufforderung dorthin zu gehen auf. Mit Herrn Ing. führten sie sie fort.

2. Oktober 1933. Ich jage ein großes Phanto m. Nach Schluß der
Seance um zehn Uhr ertönt wieder ein verdächtiges Klopfen an der Tür. Ich