Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 62
(PDF, 78 MB)
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62 Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 2. (Februar 1934.)_

Berichte über Spontanphänomene,

Wie ich Spiritist geworden bin.

Von Gerichtspräsident a. D. Dr. van II oll he tot Echten, Den Haag.

Den orthodoxen Glauben meiner Vorfahren, die im 16. Jahrhundert, bevor
Alba in unser Land kam, nach Emden auswanderten, weil sie Protestanten
waren, konnte ich nicht teilen, da er im Widerspruch mit meinen wissenschaftlichen
und ethischen Anschauungen stand. — Ein Materialist war ich aber auch
nicht, weil diese Weltanschauung meine, nach \ertiefterer Auffassung der Natur
strebende Seele nicht zu befriedigen imstande war. Ich neigte der spiritua-
listischen Weltanschauung zu, ohne dabei Spiritist zu sein, da mir bisher keinerlei
Beweise von dem Fortleben nach dem Tode des Menschen und für die Einwirktingen
Verstorbener auf Lebende zuteil geworden waren. Jener Glaube
schien mir daher einer festen und auf Tatsachen begründeten Unterlage zu ermangeln
. Aber Erfahrung ist der beste Lehrmeister und ich sollte in der Folge
so eigenartige Dinge erleben, daß sie mein Nachdenken anregten und nach eingehender
Prüfung meine bisherigen Ansichten umstoßen mußten.

Als ich von 1892—1897 Landesgerichtsrat in Rotterdam war, träumte meine
erste Frau, die ich 1927 durch den Tod verlor, daß eine Schwester meiner
Mutter — es war im Jahre 1894 — gestorben sei, daß anstatt nur eines, zwei
Särge im Trauerhause abgeliefert worden waren und mit einem derselben eine
große Unordnung entstanden sei. Diese unverheiratete Tante wohnte in
Amsterdam und wir hatten bisher nicht gehört, daß sie krank sei. Abor ein
paar Tage nach jenem Traumerlebnis erhielten wir in der Tat die Anzeige, daß
sie ganz plötzlich und unerwartet nach kurzem Kranksein gestorben sei. — Bei
dieser Gelegenheit erfuhren wir auch, daß sie angeordnet hatte, nach ihrem
Tode verbrannt zu werden, eine Tatsache, von der wir bisher keine Ahnung
gehabt hatten. Weil damals aber bei uns in Holland kein Krematorium bestand,
sollte die Verbrennung der Leiche in Gotha stattfinden. Man forderte mich auf,
der Feierlichkeit dort beizuwohnen, allein zahlreiche Amtsgeschäfte unaufschiebbarer
Art, machten meine Abwesenheit unmöglich und daher übernahm ein
Vetter von mir diese Verpflichtung. Ein anderer Vetter hatte in Amsterdam
seinen ständigen Wohnsitz und fuhr ich zur TeslamenUeröffnung dorthin. Er,
der nach dem Tod der Tante deren Nachlaß \ er waltet hatte, erzählte mir nun,
daß er, nachdem jenes Ereignis eingetreten war, einen Sarg bestellt habe, daß
aber außer diesem dann noch ein zweiter ins Haus gebracht worden sei. Diese
\ngelegenheit klärte sich dadurch auf, daß der Verein für die Verbrennung
in Gotha verpflichtet war, seinen Mitgliedern im Falle ihres Todes den Sarg
zu liefern. — Weiter erzählte er, daß an dem Tage, an welchem die Leiche mit
der Bahn nach Gotha transportiert werden sollte, der Vetter sowohl, wie der
Direktor der holländischen Filiale jenes Vereins für Verbrennung, der ebenfalls
mit nach Gotha als Begleiter der Leiche fahren mußte, aus irgendeinem Grunde
den Zug versäumt hätten und der Sarg daher von den Zollbeamten an der
deutschen Grenze vorläufig an das andere Ende des Zollgebäudes gelragen


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