Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 63
(PDF, 78 MB)
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van Hotthe tot Echten: Wie ich Spiritist geworden bin. 63

wurde, bis dann mit dem nächsten Zuge die beiden Herren ankamen und alles

in Ordnung brachten.--

Was war das nun gewesen? — so fragte ich mich. — Ein Traum, der diese
Begebenheiten, die damals noch in der Zukunft lagen, und noch dazu mit
ihren ungewöhnlichen Umständen? — Ein „Zufall" schien ausgeschlossen, wie
ich nach reiflicher Überlegung feststellte. — War meine Frau etwa das, was
man „sensitiv" nennt, so konnte ich mir trotzdem noch nicht dieses Schauen
in die Zukunft erklären. — Heutzutage spricht man viel vom „Unterbewußtsein
" als Urheber solcher Erscheinungen Tch halte aber dieses Unterbewußtsein
höchstens für die Aufspeicherungsstelle aller Erfahrungen und Erlebnisse, ja
selbst aller flüchtigen Eindrücke, die kaum je wieder in der Erinnerung auftauchen
. Zu diesen gehören aber doch nicht noch in der Zukunft liegende Geschehnisse
? — Sogenannte Telepathie oder Gedankenübertragung konnte hier
ebenfalls keine Rolle spielen. Welcher lebende Mensch kannte die Zukunft und
konnte sie auf meine Frau übertragen? — War es Hellsehen? «-- Hellsehen in
Gegenwart und Vergangenheit mag es geben, aber Hellsehen in die Zukunft? —
All das war für mich so leicht nicht zu entwirren. — Ist dieses „Zweite Gesicht
", von dem man so oft Berichte las, eine besondere Gabe der Sensitiven oder
ist dessen Grundursache eine Gedankenübertragung und Beeindrtickung jenseitiger
Geistwesen, verstorbener Menschen oder dgl.? Für letztere Annahme
sprechen zwei Möglichkeiten:

1. Die Verstorbenen leben nach dem Tode fort in einer anderen Welt,
durch deren Gesetze es ihnen möglich gemacht ist, auf bestimmt geartete Menschen
(Medien) einzuwirken und sich ihnen und durch sie auf mancherlei Weise
bemerkbar zu machen.

2. Diese feinstoffliche Jenseitswelt gibt ihren Bewohnern die Möglichkeit
einer größeren Übersicht über das Wesen und die Zusammenhänge der Dinge,
von Ursache und Wirkung, und das kann ihnen möglicherweise ein mehr oder
weniger klares Bild der Zukunft enthüllen.

So etwa lauteten die Erwägungen, die jenes Träumerlebnis meiner Frau und
dessen Iiierfüllunggehen bei mir auslösten Aber sie brachten mir nicht die
gewünschte Klarheit. — Vielleicht war es doch auch möglich, daß die Seele der
Sensitiven — wie auch aller Menschen — im Schlafzustand mehr oder weniger
vom Körperlichen befreit selber diesen größeren Überblick über die Zusammenhänge
und Auswirkungen jeglichen Geschehens besitzt und auf diese Weise die
nächste Zukunft zu schauen imstande ist? — Rätsel über Rätsel!

Da sollte ich nun nach einiger Zeit andere merkwürdige Tatsachen erleben:
Meine Frau bekam eine Bronchitis und da ihr Vater an Tuberkulose gestorben
war, war eine Veranlagung zu dieser Krankheit wahrscheinlich und jedenfalls
Vorsicht geboten. Ihr Zustand verschlimmerte sich denn auch so, daß beim
Husten Blut ausgeworfen wurde. Unser alter erfahrener Arzt riet uns daher
im Frühjahr 1894 nach der Südküste Englands — nach Bornemouth -- zur
Kur zu reisen, aber meine Frau hatte hierzu, unseres Kindes wegen, keine große
Lust, aber auch deshalb nicht, weil wir inzwischen nach dem oben gemeldeten,
in Erfüllung gegangenen Traum, Bücher und Abhandlungen über metapsy-


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