Freiburger historische Bestände - digital

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Darauf schrieb meine F/au in Trance Buchstaben eines ihr und uns fremden
Alphabets. -

Auch all das konnte ich mir schwerlich animistisch erklären. Wenn diese Intelligenzen
, die durch die Medien schrieben und sprachen Spaltpersönlichkeiten'
gewesen wären, so hätte in unserem Falle also erst Sehrauw c n/und darauf
meine Frau dieselbe Persönlichkeit abgespalten? — Wie sollte das möglich sein,
um so mehr, als meine Frau heilsehend jene Person wahrgenommen und beschrieben
hatte? Durch derartige Erklärungen" wurden mir aber diese wunderbaren
Erscheinungen und Begebenheiten \iel unglaublicher als durch die ungezwungene
spiritistische Hypothese. - -

Eines Tages erhielten wir die Nachricht, daß die Mutter meinei Frau ernstlich
erkrankt sei. Wir holten sie in unser Haus, der Arzt stellte Leberkrebs fest
und daß eine Operation keine Heilung mehr bringen würde. Im Verlauf ihrer
Krankheit erhielten wir nun fortlaufend Mitteilungen über den Verhuf derselben
in automatischer Schrift und diejenigen Stellen der Leber wurden uns bezeichnet
, die neuerlich von dem Leiden ergriffen worden waren. Der Arzt bestätigte
dann diese Angaben, wenn er die Kranke besuchte. — Meine Schwiegermutter
starb nach einigen W ochen. - - Auch hier ist eine animisiische Erklärung
nicht ausreichend, da meine Frau keinerlei Erfahrung und Kenntnis >on Krankheiten
besaß und auch nicht hellsehend das erkrankte Organ sah. Dazu kam
noch, daß jene Mitteilungen über den Verlauf der Krankheit, die durch ihre
Hand automatisch geschrieben wurden, unterschrieben wurden: Dr. Leosbor
g. Das war ein Arzt, der in Leiden gelebt hatte und dort gestorben war.

Es kamen mehrfach Mitteilungen >on verstorbenen Verwandten, weiche
durch mein*» in Trance befindliche Frau schrieben od«r sprachen. Aul diese
Weise teilte mir meine verstorbene Mutler mit, daß Vda, unser früh hinübergegangenes
Töchterchen, ( rüben sehr glücklich sei, heranwüchse und schön sei
wie eine Hose. Eine uns bekannte verstorbene Dame schrieb, nicht lange nach
ihrem Tode: „Ich bin sehr erstaunt, daß ich feststellen muß, daß der
Spiritismus die Wahrheit lehrt. Wer hätte denken können, daß ich
noch einmal m Ihre Wohnung kommen würde ?a

SÜinmal kam Herr van Ca lcar zu uns und erzählte, daß in Rotterdam ein
Spukhaus sei. Da würde von unsichtbarer Hand mit Steinen geworfen und viel
Sachschaden dadurch angerichtet. Er hatte infolgedessen in jenem Spukhaus eine
Sitzung mit einem Medium abgehalten und bei dieser Gelegenheit halten sich
zwei verstorbene Verwandte des dort wohnenden Hausbesitzers gemeldet und gesagt
, daß sie es wären, die das Steinwerfen verursachten, weil ihr Oheim ihnen
verhaßt sei. - Daraufhin sprach Herr van Ca lcar mit den rachsüchtigen
Geistwesen ein ernstes Wort und sie versprachen, daß sie den Spuk unterlassen
wollten, und in der Tat hörte er von diesem Augenblick an auch auf! — In
dem betreffenden Haus wohnte kein Medium, und daher ist der Spuk auch nicht
animistisch zu erklären, ebensowenig sein Aufhören nach den ermahnenden
Worten des Herrn van Ca lcar. Diese ganze Begebenheit läßt nur eine spiritistische
Erklärung als die ungezwungenste zu — so sagte ich mir. Als ich im
Jahre 1897 Landesgerichlsrat im Haag geworden war, wurden von uns regei-