Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 73
(PDF, 78 MB)
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Driessen: Parapsychologie und Leserschaft.

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übersinnlicher Geistigkeit hat sich Herr Dessoir auch ausdrücklich stets wider-
setzt. Er hat seinem Lehrer und Freunde 1887 mit überlegenem ironischem
Vorwurf über die „Sphinx" als „Blätter für spiritistische Unterhaltung" und
mit dem Vorschlage, den Professor Lasson um einen Aufsatz über Spiritismus
und Ethik anzugehen, zu Umwandlung der Zeitschrift aufgefordert, und rügte
am 1. Februar 1888 ganz nachdrücklich das gefährliche Anwachsen einer magigischen
Auffassung und mystischer Spekulalionen in den letzten Heften der
„Sphinx".

Hübbe-Schleiden, welcher auch unter Decknamen schrieb (Wilhelm Daniel,
Gottlieb Ernesti und andere), hatte damals von ihm selbst verfaßte Artikel über
religiös gefärbte Willensmagie in Aussicht genommen, die später doch gedruckt
sind: Band 5 und 6.

In diesem und den folgenden Bänden haben bei durchaus bescheidene*»
Vorkommen mediumistischer Berichte und bei angemessener Zurückhaltung
gegenüber der spiritistischen Hypothese „Mystik und Magie" — (so Hübbe-
Schleiden, Band VI, S. 2^2) breiten Raum eingenommen, indem gleichzeitig du
Prel über Mystik — so wie er sie, was den Namen angeht, mißbräuchlich — verstand
, handelte, und der Hartmann-Schüler Dr. von Koeber Hübbe-Schleiden
sekundierte, und auch Arbeiten von Hellenbach erschienen. Die strenger wissenschaftliche
Bearbeitung von Hypnotisrnus und Gedankenübertragung ging allmählich
auf Schrenck-Notzing über. Von dem Grafen Leiningon-Billigheim,
welcher in Band IV, S. 127 eigene Spukerlebnisse (mit fast ängstlicher Fußnote
des Herausgebers) berichtet, und sich in Band V, S. 25o theoretisch gründlich
orientiert zeigte, wußten wir in München, daß bei ihm die Exkursion eintrat,
welche jetzt Mattiesen mit Recht so stark betont. In Band VII, S. 10 steht
11 übbe-Schleidens Aufsatz über »Ladungen vor Gott* und Kiesewetter hat in V
über mystisches Fasten und Nekromantie, sowie IV, i83 über Elementarwesen
geschrieben.

Lauter gänzlich verbotene Dinge! Anstößige Verquickung mit Glaubens-
bereitschaft, ja Aberglauben! Indessen: die Tatbestände der nicht bloß tellurischen
Welt haben doch wirklich.verschiedene Aspekte, deren Vertreter sich dulden
und zum gemeinsamen Erkenntnisziele vertragen sollten; in der „Sphinx"
aber — IV, S. 8 ff — hatte Hübbe-Schleiden in einer gründlichen Auseinandersetzung
mit E. v. Hartmann— wie an vielen anderen Stellen - das mögliche
an Objekti\ität bewährt.

Aber das Urteil des Herrn Dessoir lautete weiter:

„Diese der ganzen wissenschaftlichen Arbeit der letzten Jahrzehnte widerstreitende
Auffassung erscheint mir nicht nur unrichtig, sondern auch in den
Wirkungen gefährlich. Solche Artikel werden uns die wenigen ernsten Männer
der Wissenschaft entfremden, welche sich uns anzuschließen bereit. Die subjektive
Berechtigung und ideelle Anmut derartiger Glaubensanschauungen ganz
beiseite gelassen, sind sie jedenfalls nicht geeignet, an den bisherigen Stand unserer
abendländischen Kultur anzuknüpfen und somit die Wahrheit zu fördern
." (1. Februar 1888.)

Wir sind inzwischen 'm Jahre älter geworden und an Gewißheit ist so gut


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