Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 93
(PDF, 78 MB)
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Fachliteratur des Auslandes

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trollap parat. Er läßt Bewegungen der Arme und Beine des Mediums nur
nach vorwärts zu, jede Rückwärtsbewegung b/w. Abwartsbewegung der Arme
wird durch Erlöschen der Kontrollampen gemeldet. Die Sitzungen. Im
allgemeinen: einer der Forscher versiegelt die Türen, nimmt den Schlüssel zur
Haupteingangstur an sich. Das Medium wird von je einem Forscher rechts und
links flankiert, Donaldson bedient die Rotlichtapparatur. Die vier Photoapparate
werden auf den mutmaßlichen Umkreis der Geschehnisse, unmittelbar vor den
Füßen des Mediums, eingestellt. Nach Eintritt der Dunkelheit wird die beste
Aufnahmezeit ^on den „Operatoren" entweder bezeichnet oder erfragt. Unter
diesen Bedingungen wurden Hervorgestaltungen gazeartiger Natur, z. T. mit
scheinbarer Tendenz zur Organisation (Kopfbildung) photographisch festgehalten
. Von einer Vor- und Nachkontrolle des Medium? ist nicht die Rede.

Haslinger.

Revue metapsychique. 1933, Nr. 4.

1. E. Osty. Wenn man den Rutengängern zuhört. (Eindrücke
vom Kongreß.) Osty betont, daß er bei dea Vortragen und den Erörterungen
auf der Versammlung der Rutengänger den Eindruck hatte, unter Physikern zu
sein, so schwirrten in der Luft Wörter wie Detektor, Resonator, Antenne usw.
Dagegen wurde die psychologische Frage, die sich auch erhebt, wenig
berührt und wenn die Rutengänger auch voll Stolz auf ihre gegenüber dem Normalen
erhöhte Empfindlichkeit hinweisen, so hat die Untersuchung der „Chronaxie
" nach L a p i c q u e und Bourguignon gezeigt, daß ihre Empfindlichkeit
doch nur eine mittlere ist.

Osty betont besonders, die Rutengänger sollten beachten, daß gewisse Menschen
die Fähigkeit haben, ohne Vermittlung durch die uns bekannten Sinne
Kenntnis von der Umwelt zu erhalten. Insbesondere würden sie aus dem Umstand
, daß sie das finden, was sie suchen (das eine Mal Wasser, das andere Mal
eine andere Substanz) ersehen, daß etwas Psychisches im Spiele ist. Wenn
dieser seelische Anteil beachtet würde, würden manche Fehler und Mißverstandnisse
nicht auftreten. Schon dt<* Name, den sich die französischen Rutengänger
gegeben haben: „Radioesthesistes", sei sehr- ungeeignet, denn es sei eine alte
Regel, in der Wissenschaft bei Schaffung einer neuen Benennung zu \ ermeiden,
daß sie eine Theorie einschließe.

Auch die Frage der Erkennung \on Krankheiten mittels des Pendels wird
erörtert, die jedoch Osty sehr skeptisch beurteilt, zumal da die Pendler da/u
neigen, ihre Angaben für fast unfehlBar /u halten. Höchstens /ur Unterstützung
unter Leitung eines erfahrenen Arztes, könne diese Untersuchung von Wert sein!
Was nütze es, wenn der Pendler auf der Brust des Kranken einen Ausschlag erhalte
, erst der Arzt könne mittels andersartiger Untersuchung feststellen, ob es
die Brustdrüse, die Brustwand, das Rippenfell, die Lunge oder dat- Her/ sei.

2. Pascal. Die Erscheinungen \ on Beauraing. In einem Ort
bei Dinant in Belgien haben ganz ähnlich wie in dem spanischen Ort Ezquiloga
(siehe den Bericht in Nr. 9,1933) Kinder eines Abends die Jungfrau Maria gesehen
, was sich von da an vielfach wiederholte und zu einer kleinen Epidemie
auswuchs, so daß schließlich zehntausend Menschenden Erscheinungen beiwohnten.

Das erste Erscheinen fand am 29. 11. 1932 gegen 18 Uhr statt, also in winterlicher
Dunkelheit, erschreckt flohen die Kinder (zwischen 12 und 16 Jahren). Den
nächsten Tag dasselbe. An einem der nächsten Tage hören sie schon Stimmen,
bald kommen Kranke, die gesund werden wollen, aber enttäuscht werden, und es
finden bald Massenansammlungen statt mit der dadurch bedingten Atmosphäre.
Die 'kühlere nördliche Umwelt Meß es jedoch nicht zu so großer Erhitzung der Geister
kommen wie in dem heißeren Spanien, wenn auch Trance/ustinde beobachtet
wurden. Kennzeichnend war, daß diejenigen, die die Erscheinungen sahen, sie
. nicht alle an den gleichen Ort verlegten. Die von manchen behauptete Unemp-
findlichkeit gegen Feuer (Streichholz), kann nicht als erwiesen angesehen werden,
dagegen bestand, wie vielfach in unterbewußten Zuständen, eine gewisse Empfindungslosigkeit
.

Was die Kirche anbelangt, so glauben zahlreiche Geistliche an die Anwesenheit
dei Jungfrau, einige höhere Geistliche dagegen haben sich ungünstig oder
wenigstens stark zweifelnd ausgesprochen.


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