Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 103
(PDF, 78 MB)
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Simsa: Experimente mit dem Medium Wolf.

103

Es erschien ihm sein Patron, der heilige Prokop, der ihn aufmunterte: „Du
Unglückseliger, wir werden zusammen arbeiten, du wirst aus Waldpflanzen Heilkaramellen
erzeugen." Die lebenden Phantome forderten ihn auch „zum Aushalten
" auf.

Wenn wir die Erscheinung des riesigen Phantomes vom 6. Juli io33 analysieren
, da finden wir folgendes: Wolf hatte unertiägliche Sorgen, die ihn bis
zu melancholischen Selbstmordgedanken trieben. Das Phantom mit dem Totenkopf
pocht an die Tür (gleich Schicksalsschlägen), drängt sich mit Gewalt in
die Wohnung (Sorgen, Exekutionen). Wolf durfte aber nicht schießen
— der Revolver verschwindet. Weil sich die Verhältnisse noch nicht
ordnen, erscheint das Phantom weiterhin, aber mit der Zeit nimmt es ein milderes
Äußere an, der schreckenerregende Totenkopf verschwimmt allmählich und
das Gespenst nimmt undeutliche Umrisse an, die eher einer Mädchengestalt
ähneln; es gebärdet sich neugierig, gutmütig und mitleidig — scheint auch
so unglücklich zu sein wie das Medium. Allmählich bessern sich die Verhältnisse
, bei Wolf stellt sich mehr Hoffnung und Selbstvertrauen
ein. Eine schöne Illustration der Lebenstragik.

Aber es kommen auch frohere Szenen. Unter dem beruhigenden Einflüsse,
welchen Fräulein Mac. auf das Medium ausübt, und infolge meiner Erklärungen
wird der „Weiße" sogar als guter Hausfreund mit Sehnsucht erwartet.

Phantome als dramatische Schauspieler bei dem hellseherischen
Suchen nach dem Mörder der Otilie Vranskä.

*

Unser Wolf verfolgte eifrig die Zeitungsberichte über die Nachforschungen
der Polizei nach dem Mörder. In seinen Trancen hatte er verschiedene Visionen
und Eingebungen über den Ort und die Ausführung der schrecklichen Gewalttat.
Er schilderte den Mörder und seine Gehilfen, beschrieb das Auto und gab an,
wohin sie geflüchtet seien. Er gab auch Details des Hauses an und glaubte immer
die Wahrheit getroffen zu haben. Er wollte mit der Polizei zusammenarbeiten
, diese lehnte aber alle seine zahlreichen hellseherischen Angaben ab.

Ich warnte ihn, sich in dieser Affäre zu weit zu exponieren, da er immer
noch ein Anfänger sei. Ich riet ihm, seiner wilden Phantasie nicht die Zügel
schießen zu lassen, wenn er sich bei diesem sehr heiklen Problem nicht blamieren
und seine Reputation nicht verlieren wolle. Lotte Plaat ist etwas anderes.
Wir führen auf alle Fälle die Protokolle, und die Zukunft wird über die Richtigkeit
entscheiden.

Wolf war in diese Geschichte dermaßen eingefressen, daß er glaubte, in
einem Lokal den Mörder gesehen zu haben. Dieser vermutete eigenartigerweise
wieder in Wolf einen gefährlichen starken Detektiven und wollte ihn deshalb
beseitigen.

Ich halte die Zügel in meiner Hand und verfolge die parapsychologischen
Äußerungen. Der weitere Verlauf ist hochinteressant, zeigt aber, wie kritisch
und behutsam der Forscher vorgehen muß. Am 20. September besuchte die
Seance ein Herr Sav., Spiritist aus Er..., der schon am vorhergehenden Tage
den Wolf aufsuchte und eine geheime Seance für sich bestellte, dabei erklärt«


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