Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 104
(PDF, 78 MB)
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Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 3. (März 1934.)

er, daß der Mörder im Hause ist. Wolf hatte Furcht vor ihm. Als sich das
Meditim in Trance befand, schilderte es ihm einen älteren Mord bei Komotau
und bei Moldau, wobei der Herr zitterte und der Tisch sich umwälzte. Als

*

Apporl erschienen zwei Ketten und Wolf rief: „Verhaften Sie den Mörder."

Ich erklärte mir die Geschichte folgendermaßen: Dieser Spiritist wollte den
Spuk in Branik erproben und eine Reinigungsseance veranstalten. — Er hatte
vielleicht im früheren Leben einen Mord auf sich geladen. Ich habe seine Absichten
durchschaut, deswegen wollte er mich dieser Seance fernhalten. Wolf
dagegen hielt ihn für einen Spion und Experten der jetzigen Mörderbande, die
sein Leben bedroht.

Am 8. Oktober 1933 war abends bei Wolfs Ing. Mac. mit seiner Schwester.
Sie hörten wuchtige Schläge im Tisch und schwere Tritte auf den Stiegen und
sahen einen Lichtschein um das Haus. Bei der Rückfahrt folgte dem Auto der
Mondschein wie eine Kugel. Das war gleichsam ein Vorspiel.

9. Oktober 1933. Als sich Wolf frühmorgens fertig machte, um nach
Prag zu gehen, erschien ihm auf der Veranda des Schlafzimmers ein verdächtiger
Mann, wie Monte Christo mit nreitem Hut, Mantel und einer Larve
auf den Augen. Derselbe begleitete ihn auf den Stiegen. Eine Nachbarin hat
diese seltsame Begleitung gesehen. Auf der Straße verschwand er dann. Vormittags
stieg ein Herr vor Wolf aus einem Auto, der ihm drohend zurief:
„Geben Sie acht."

Am selben Tage, d. h. am 9. Oktober, telephonierte mittags ein Herr
X. dem Ing. Mac. aus dem Hotel Paris in Prag: ,Jch habe die Schritte des Wolf
verfolgt, er soll die Nachforschung aufgeben. Er ist der Wahrheit am
nächsten."

Die Erklärung folgte abends vor der Seance. Wolf erzählte uns: „Heute haben
sie mir nachgespürt auf Schritt und Tritt, wo ich auch immer hinging, überall
erschien ein verdächtiger Mann neben mir. Um vier Uhr begleitete mich solch

ein Mensch ins Kaffeehaus und drohte mir: ,Wenn Sie hinausgehen___' Als

ich gegen sieben Uhr In der Straßenbahn fuhr, erblickte ich neben mir einen
großen, schönen Elegant, ähnlich solchen, wie man sie im Kino sieht; er hielt seine
Hand auf dem Revolver und flüsterte mir zu:* ,Die Polizei kann an mich nicht
heran, mich werden sie nicht fangen, aber Sie kriegen etwas../ Auf der Endstation
stieg er aus und rief: »Schermann wird zu Ihnen kommen/ ,Wer ist
das?' fragte ich. Er sagte: ,So kommt man nicht an mich heran! Morgen um
drei Uhr auf Wiedersehen."

„Da haben Sie es", rief Wolf verängstigt, „sie haben es auf mein Leben abgesehen
. Die Schufte werden sich noch rächen/' Ich tröstete ihn nur, daß das
alles okkulte Ereignisse wären, die nach dem Teufel riechen. Es wäre schon
verdächtig, daß die betreffende Person allwissend war und sich überall zeigte,
wo er war. „Die Hauptsache aber ist, daß sich ein Mörder nicht so leicht der
Gefahr aussetzt, verhaftet zu werden. Also fürchten Sie sich nicht."

Am 11. Oktober fand eine Seance mit Schermann, Professor Fischer und
Dr. Kuchynka, dem Redakteur der metapsychologischen Beilagr der illustrierten
Wochenzeitung „Pestry den" statt, Wolf glaubte daß der Hellseher Scher-


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