Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 112
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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112

Messer: Professor Jaensch über Telepathie.

Von den Heiligen erzählt die Legende, daß sie von zahmem Wild um-

geben waren.

Nachtrag. Am i. Dezember 1933 hatten wir ein Apport eines lebenden Vogels
(Zeisels); es hatte den Anschein, als käme er aus der Brust des Mediums.
Die Herkunft blieb uns ein Rätsel, von der Straße aus war es tinmöglich.
Schade, nach vier Tagen war er tot.

Am 5. Dezember 1933 wurde das Fallen von vielfarbigen Sternen gemeldet
, und kurz darauf kam ein Hagel von bunten Murmeln, etwa
an 100. Sie flogen auch bei Licht.

Die Experimente schreiten vor.

Professor Erich Jaensch, Marburg über Telepathie.

Von Univ.-Prof. August Messer, Gießen.

Professor Erich Jaensch an der Universität Marburg, einer unserer angesehensten
Philosophen und Psychologen, der sich insbesondere um die Typenforschung
hohe Verdienste erworben hat, berichtet im Rahmen einer größeren
Aufsatzreihe über eigene telepathische Erlebnisse. Die Aufsatzreihe führt
den Gesamttitel „Über den Aufbau der menschlichen Wahrnehmungswelt und
die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis". Der Abschnitt, dem wir das
Folgende entnehmen, gibt den „Grundriß der Kategorienlehre auf der Grundlage
psychologischer Strukturtypologie". Er ist erschienen in der „Zeitschrift
für Psychologie*' (Leipzig, I. A. Barth, Bd. 120(1931) S. 46—120; für uns kommen
besonders in Frage die Ausführungen S. 114—125. Die das okkulte Gebiet
betreffenden Probleme sind in der (in demselben Verlage erschienenen) Buchausgabe
noch ausführlicher behandelt.

Jaensch erzählt, in seinem ersten Studiensemester habe er von Tübingen ans
einen Pfingstausflug gemacht. Als er an einem Sonntagnachmittag wieder vom
Bahnhof nach seiner Wohnung ging, befiel ihn, nachdem es eben „Drei" geschlagen
hatte, ein starkes Angstgefühl. Zugleich sah er die Begräbnisstätte seiner
Familie in der Heimat anschaulich vor sich (obwohl er solche Anschau-
ungsbilder sonst nicht hatte) und er hörte Glockengeläut. In seinem Zimmer
angelangt, fand er dort einen Brief seiner Mutter des Inhalts, eine ältere Anverwandte
, die (als Hausgenossin) seine Kindheit betreut hatte, und an der er
mit großer Liebe hing, sei plötzlich am Herzschlag gestorben. Die Beisetzung erfolge
an eben diesem Sonntag um drei Uhr. Dabei war ihm nichts von einer
Erkrankung jener Verwandten bekannt gewesen (freilich war eine viel jährige
K ränklichkeit vorangegangen).

Ähnliche Erscheinungen hat Jaensch öfter im T r a u m erlebt. So erzählte
ich meiner Umgebung eines Morgens, ich hätte mich in der Nacht — es war
schon in der Frühe — im Traum unausgesetzt mit Onkel und Tante T. beschäftigen
müssen, was mir recht auffällig erschien, da mich an diese sehr entfernten
Verwandten seit langem nichts erinnert hatte. Am nächsten Tage erhielt ich
eine Karte von Tante T.: „Wir sind gestern im Morgengrauen auf dem Wege
nach Nauheim an Marburg vorübergefahren und haben Deiner lebhaft gedacht."


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