Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 117
(PDF, 78 MB)
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Hof mann: Jenseitige Wandlungen eines Verstorbenen.

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Irgendwelche Geräusche, wie Türenöf fnen und Schritte, hat sie nicht vernommen,
worüber sie sich wundert, doch erkennt sie den Verstorbenen ganz deutlich, der
sich zu ihr herniederbeugt und sie anstarrt. Die Frau erkennt deutlich und klar
das Gesicht des Verstorbenen, unangenehm und widerwärtig wirken die schadhaften
Zahnreihen der Erscheinimg auf sie ein, ebenso klar und deutlich sieht
sie die abgemagerte Hand des Gatten, welche nach der Bettdecke greift und
diese von ihr zurückschlägt! Die Gestalt der Frau prüfend überfliegend, sagt die
Erscheinung resignierend: „Ich sehe ja, es hat keinen Zweck, du hast einen an-
deren!'" Frau E. ist während dieses Vorganges aufgeregt und fürchtet sich sehr,
gedenkt aber der Ratschläge des Verfassers, welche dieser ihr im November 1982
für einen etwaigen Angriffsfall seitens des Toten gab. Sie folgt diesen Rat*
Schlägen, streckt sich ganz starr und steif, ballt die Hände zu Fäusten und konzentriert
sich gedanklich ganz scharf auf seelische Abwehr! Ebenso plötzlich wie
er gekommen, ist der Verstorbene auch wieder verschwunden; seit August iq33
ist er nicht wieder gekommen! Für Frau E. hatte dieser Vorgang nur eine
Folge, anderentages fühlte sie sich wie zerschlagen, so daß eine Berufskollegin
erstaunt fragte, wovon sie so schlecht aussehe.

Frau E. kann sich nicht entsinnen, nach dem Abklingen des Spukes aufge^
deckt im Bette gelegen zu haben, obwohl der Verstorbene die Bettdecke von ihr
zurückschlug. Es darf angenommen werden, daß sie die Fähigkeit der „inneren
Sinne" dem Verstorbenen zu danken hat; ihr plötzliches Wach- und Bewußtwerden
in den Fällen des anstarrenden Gesichtes scheint darauf hinzuweisen, um
so mehr, da sie „ungläubig" in jeder Beziehung war und entsprechende Maßnahmen
Jenseitiger aus der Fachliteratur bekannt sind. Es sei hier an Fälle erinnert
, wo Jenseitige Kranke magnetisierten und diese darauf gesundeten; ein
besonders interessanter und wertvoller Beitrag hierzu ist derjenige von Hildegard
Laucks, Stettin, welcher in der Z. f. P. vom November 1933, S. 5o8, unter
dem Titel „Uk" beschrieben wird» Man darf annehmen, daß „Uk" dort nicht
nur eine Art böswilligen Spuks aufführte, sondern auch vermittels des im Ohr
kreidenden „elektrischen Stromes" bestimmte physiologische Wirkungen beabsichtigte
.

Bemerkenswert hinsichtlich unseres Verstorbenen ist so manches. Einmal
ist der Fall ein Musterbeispiel dafür, wie ein Verstorbener auf der jenseitigen
Ebene charakterologische Wandlungen durchläuft. Ein Zeitraum von etwa zwei
Jahren wird hier von einem Individuum benötigt, um anhaftende irdische Bindungen
und Triebe zu lösen, bzw. um sich der Zwecklosigkeit und Nutzlosigkeit
mit hinüber genommener Neigungen bewußt zu werden. Was nützt alle Liebe
zur Frau, wenn einmal die irdischen Brücken abgebrochen sind und alle Behelfsmittel
der Verständigung und Beeinflussung doch nur solche bleiben? Was
nützt es, sich in ohnmächtiger Eifersucht zu verzehren, irdischen Bindungen
nachzugehen und ein Liebesglück zu erstreben, wenn einmal die Umwelt anderen
Gesetzen unterliegt und zum anderen Male die Gesetze der eigenen, nunmehr
geltenden Ebene kategorisch Beachtung fordern! So ist es uns verständlich, wenn
der Verstorbene sagt: „Ich sehe ja, es hat keinen Zweck, du hast einen anderen!"
Seiner triebhaften Sehnsüchte verstandesgemäß bewußt geworden, zieht er, wenn


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