Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 121
(PDF, 78 MB)
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Ettig: Die Psychometrie und das Od.

12t

erweist, nur die höchsten, erkennbaren Erscheinungsformen sind. Wie nahe
man auf den Spuren Reichenbachs den Gedankengängen der neuesten physikalischen
Forschung über das Wesen der Materie als Energiezusammenballung
kommt, leuchtet ohne weiteres ein. Wenn die Huterschen Ileliodastrahlen mit
den Reichenbachschen Odstrahlen identisch sind — und sie müssen es nach dem
Vorangegangenen sein —, „können sie ihren Quel'- und Angelpunkt" nicht nur
,,in den Zentrosomen oder Zentralkörperchen der lebenden Zellen" haben, „die
von Schwann und Schleiden zu Anfang des vorigen Jahrhunderts entdeckt wurden
" (vgl. Prof. Ludwig Jahn, a.a.O.), sondern ihr Ursprung muß allgemeiner
Natur sein. Nach Reichenbach kommen neben den polaren Bildungsbewegungen
auch die Molekularbewegungen als Odquellen in Frage, ja er glaubt, daß die
Zeit kommen wird, „wo man alle Oderscheinungen unter das gemeinsame Prinzip
der Molekularbewegungen bringen wird". (Reichenbach, a. a. 0., II. Bd.,
S. 5i2, s 265i.)

Diesen Zeitpunkt scheint mir die moderne Physik bereits herauf geführt zu
haben. Nach Berzelius sind Licht, W7ärme, Elektrizität, Magnetismus Dyna-
mide, die sich auf gewisse Vibrationen zurückführen lassen, mit denen in der
Regel Molekularbewegungerl verbunden sinsd. Reichenbach weist dem Od einen
Platz unter diesen Dynamiden an und sagt vorsichtig genug: „Es stellt sich also
das Od einerseits in die Lücke mitten hinein, welche zwischen unseren Kenntnissen
von den Dynamiden und denen von der Lebenskraft besteht; andererseits
gewinnt es sichtlich das Ansehen, daß das Od selbst einen der Faktorten
der Lebenskraft ausmache. Ob wir nun das Od in der Wellenlehre zu suchen
haben, ob der Weltäther sein Träger sei, ob die Äthertheorie auf dasselbe ihre
Anwendung finde, und andere höhere Fragen mehr, wären dennoch verfrüht
und können für jetzt unerörtert bleiben." (Reichenbach, a. a. O., II. Bd., S. 5so,
SS 2657, 2Ö58.) Hüter geht also^ nur die Reichenbachschen Gedankengänge zu
Ende, wenn er den „Ursprung der Energie jedoch letzten Endes im Äther
selbst" sucht. (Vgl. Prof. Ludwig Jahn, a. a. 0.) Nach Prof. Jahn ist man heute
ferner der Meinung, „daß Leben und Empfinden Hand in Hand gehen, daß
Leben ein Empfindungsaustausch ist, und daß dieser Austausch mittels Strahlen
vor sich geht". Um nichts anderes als einen solchen durch Odstrahlen vermittelten
Empfindungsaustausch kann es sich handeln, wenn Reichenbach berichtet
: „Die odischen Ausströmungen >on jeder einzelnen Person tragen etwas
an sich, das einer spezifischen Modifikation ähnlich ist. Frl. Reichel unterschied
ohne viele Mühe, ob eine Person, die sich ihr im Finstern näherte, eine männliche
oder eine weibliche sei. Darüber befragt, vermochte sie nicht Rechenschaft
zu geben über das Merkmal, woran sie den Unterschied erkenne. „Sie
fühle es", wiederholte sie. Dies Gefühl ist der polarodische Unterschied beider
Geschlechter. — Sowohl diese als auch alle anderen Hochsensitiven, namentlich
Frl. Atzmannsdorfer, Rather, Frau Lederer u. a. versicherten, daß sie unter
ihren Bekannten jeden einzelnen im Finstern nach seiner odischen (magnetischen
nannten sie es) Atmosphäre unterscheiden würden, denn von jedem emaniere
dasselbe in einer so eigentümlichen Abschattung, daß, sobald man eine
Bekanntschaft gemacht habe, die Unterscheidung mit Sicherheit getroffen


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