Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 147
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
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Vogl: Parapsychisohe Phänomene in Prag-Branik.

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besorgte ich mit dem Medium: das erstemal aus Dienstfertigkeit (zwischen Herrn
Wolf und mir, dem viel älteren, hat sich bald ein auf persönlicher Sympathie
beruhendes, sozusagen freundschaftliches Verhältnis herausgebildet), die anderen
Male aber noch aus einem ganz anderen Grunde. Bei dieser Funktion ereigneten
sich nämlich häufig höchst merkwürdige Bewegungen von Gegenständen, und
zwar unter so gut wie einwandfreien Bedingungen: helles weißes Lampenlicht
von der Decke (fünfzigkerzige Birne), den ganzen, nicht großen, ganz weiß
gehaltenen und nur mit wenigem weiß lackiertem Hausrat ausgestatteten Küchenraum
erhellend (der Fußboden ist weißgescheuerte Diele), die Abwesenheit
anderer Personen außer uns beiden und die Leichtigkeit, den anderen in seinen
Bewegungen zu kontrollieren. Die Situation war so günstig, daß die unvorbereitete
Beobachtung bereits zur erwartenden Beobachtung werden konnte, die
ja als erste Stufe des Experiments anzusprechen ist.

Während wir also den Tisch aus der Küche zu tragen im Begriffe waren,
kamen allerhand kleinere Gegenstände angeflogen, um auf den Boden oder
den Küchenherd niederzufallen. Sie flogen so rasch, daß ich sie in ihrer ganzen
Flugbahn nicht beobachten, aber ungefähr die Richtung bestimmen konnte, woher
sie kamen. Daß Wolf nicht geworfen hat, ist mir — abgesehen von der
Art des Wurfes, die später zu besprechen sein wird — sicher, da ich etwas
hätte bemerken müssen; weiter war aber niemand im Räume. Daß jemand dorl
verborgen sein konnte, ist ausgeschlossen angesichts der bereits erwähnten Übersichtlichkeit
und der Art und Anordnung der wenigen Küchenmöbel: ein kleiner
einfacher Anrichtetisch, drei hölzerne Stühle und ein mit einer Schublade und
ein paar Längs- und Querfächern versehener mittelgroßer Küchenschrank. Aus
der Küche führt zwar außer in den kleinen Vorraum noch eine Türe in eine sehr
kleine Speisekammer, doch war diese immer geschlossen, und nie kamen die Gegenstände
aus der Richtung jener*Tür; auch das einzige Fenster war stets geschlossen
.

So flogen am io. März, als ich allein mit dem Medium in der Küche zwei
Stühle holte, nacheinander ein paar Stückchen Würfelzucker vor meine Füße.
Eine Beteiligung des Mediums war der Lage nach nicht gut möglich. Als am
gleichen Abend bald darauf ein Besuch ankam, flog ihm mein im Vorraum hängender
Hut bis zur Küchentür nach, ohne daß sonst jemand in diesem Vorraum
gewesen oder eine lüre geöffnet worden wäre. Auch dies bei Licht.

Als ich am 19. April mit dem Medium und dessen Frau in der Küche war,
um den Tisch zu holen, fällt eine Zündholzschachtel von dem Anrichtetisch auf
den Fußboden. Das Medium trug mit mir den Kücbentisch, seine Frau stand
am Herd in der anderen Ecke der Küche, beide befanden sich außerhalb der
Reichweite des Anrichtetisches.

Am 10. Mai trete ich mit dem Medium ins erleuchtete Zimmer, in dem
Dr. Sirnsa und Frl. H. sitzen, da fällt plötzlich in etwa zwei Meter Entfernung
\on uns allen eine Wäscheklammer zu Boden. Ich gehe mit dem Medium in die
erleuchtete Küche: es fallen drei Wäscheklammern zur Erde und eine Grammophonschallplatte
liegt plötzlich auf dem Boden, wo sie unmittelbar vorher nicht

10*


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