Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 160
(PDF, 78 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0181
160

Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 4. (April 1934.)

vorhanden sind, Eingehende Bäume, „erkrankende" Mauern, sogenannte „Krebshäuser
'* scheinen zwar auf organische und damit sicher auch auf seelische Veränderungen
hinzuweisen, welche ihren Ursprung in irgendeiner dauernden Strahlung
haben können, doch bietet der vorliegende Fall absolut keine Handhabe,
solcher Art gelöst zu werden. Es erscheint abwegig und durch nichts bewiesen,
„Erd- oder Wasserstrahlen" die Möglichkeit zuzuschreiben, seelisch derart umschaltend
wirken zu können, daß eine psychische Spaltung mit „koboldartigen"
Gebahren die Folge ist. —

Nehmen wir die Feststellung des untersuchenden Arztes Dr. M. als zweifelsfrei
und im guten Glauben gefällt und vertreten an, so ist seine Definition des
„Spukes" doch sehr subjektiv, wie seine Auffassung verrät — jedoch nie die
Dinge erschöpfend und treffend. Dr. M. sagt also sehr überzeugt: „Rosemarie
betrügt." — Die Geschichte des Okkulten zeigt aber, daß z. B. in der „Geschichte
des amerikanischen Spiritismus" der Ausgangspunkt desselben die Feststellung
war, daß man die geheimnisvolle Ursache des Klopfens dazu bewegen
könne, sinnvolle Klopfzeichen zu geben, in deren Verlauf man dann der heutigen
Wissenschaft „nicht ganz unbekannt" gebliebene Feststellungen machte.
Deren Niederschlag äußerte sich in einer den ganzen Erdball umspannenden
Weltanschauung — Spiritismus genannt. Namhafte Wissenschaftler, Richet,
Flammarion. Gourney, Myers, Aksakow, Lombroso, du Prel, Lodge, von
Schrenck-Notzing, Driesch, Tischner und viele andere weltbekannte Forscher
befruchteten mit ihren wissenschaftlichen Ergebnissen die Philosophie und Geisteskultur
der Menschheit in nicht wegzudenkender Weise! Es ist also ein Nonsens
, von Betrug, Täuschung u. a. zu reden, wenn Frau S. eines Tages ganz zufällig
feststellt, daß die Klopfzeichen, mit denen sie eine unter ihr wohnende
Frau heraufbitten will, im zwei Räume weiterliegenden Kinderzimmer echoartig
widerhallen, gewissermaßen nachgeahmt werden. Wenige Tage später klopft
sie im Badezimmer einige Nägel in einen Schuh und bemerkt auch hier rein zufällig
, daß die Schläge parodiert werden. Im Kinderzimmer ertönen die gleichen
Klopfgeräusche! Es ist selbstverständlich, daß Frau S. der Ursache nachging
, da sie an ein Klopfen irgendwelcher Hausbewohner dachte, es fand sich
aber ^niemand als die unschuldige Ursache. Es erscheint auf Grund der amtlichen
Stellungnahme notwendig, die solcherart geäußerte Skepsis mit der jüngsten
Veröffentlichung auf diesem Gebiet zu vergleichen. Johannes Verweyen,
Professor der Philosophie, an der Universität Bonn schreibt in der „Zeitschrift
für Parapsychologie" vom November iq33 (n.Heft S. ^97) zum ähnlichen
Thema: „.. .die ersten Klopf laute zu meiner nicht geringen Überraschung
erlebte. Mein Protest gegen dieses ungewohnte Phänomen war so heftig,
andererseits mein Forscherdrang, der Sache auf den Grund zu kommen, so
stark, daß ich sofort dem experimentellen Verfahren mich zuwandte. Ich nahm
die einfachste Veränderung der zunächst obwaltenden Bedingung vor und begann
selber zu klopfen, um zu sehen, was sich dann ereignen würde. Die erzielte
Wirkung war eine Art Echo meiner Klopflaute. Ich experimentierte nun
weiter und ging zu rhythmisierten eigenen Klopflauten über, indem ich einen
in Mozarts Zauberflöte sich findenden eigenartigen Rhythmus klopfte. Mein


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1934/0181