Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 162
(PDF, 78 MB)
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Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 4. (April 1934.)

scher Vorgänge bestimmte elektrische Kraftfelder um die Versuchsperson herum
bilden. Dieselben weisen erhöhte elektrische Leitfähigkeit auf, erwecken den
Eindruck kalter Luft oder Windes und sind wiederholt gemessen worden. Gravierend
für die Eigengesetzlichkeit dieser Erscheinung ist aber, daß ein unvorsichtiges
Hineingreifen oder -treten die medialen Vorgänge zerstört und
weitere Experimente sistiert. Das gleiche finden wir bei den Klopferscheinungen
Rosemaries; es ist nicht von der Hand zu weisen, daß der Organismus bestimmter
Personen hemmend oder fördernd auf diese und ähnliche Vorgänge einwirkt
. Es ist das Verdienst namhafter und zahlreicher Gelehrten, einwandfrei
festgestellt zu haben, daß die Anwesenheit bestimmter Personen die medialen
Produktionen beeinflußt, bekannt ist z. B., daß während mancher Experimental-
sitzung eine Umgruppierung der Teilnehmer, also eine geänderte Reihenfolge
vorgenommen werden muß. So berichtet Dr. med. Paul Sünner in seinem Werk
über ,,Die psychometrische Begabung der Frau Lotte Plaat, Leipzig, Mutze, 1929,
S. 36, daß das Medium die einstweilige Entfernung zweier Versuchsteilnehmer
erbat, worauf die entsprechenden und einwandfrei bestätigten Erfolge sofort
eintraten. Es handelt sich hier um zwei sehr skeptische Beobachter, deren gedanklicher
Widerstand ausreichte, um die notwendige Konzentration des Mediums
zu neutralisieren. — Ebenso aber trifft dies in anderen Fällen auch auf
die rein physische Beschaffenheit irgendwelcher Teilnehmer zu, man darf annehmen
, daß der Organismas eines Henkers andere „Ausstrahlung, Schwingung"
und Wirkungen zeitigt, als etwa derjenige eines Priesters aus innerster Neigung!

Ist nun die mehrfach erwähnte Flurstelle der Anfang oder das Ende der
geschilderten Klopfgeräusche, so mögen sehr wohl die physischen und psychischen
Konstitutionen der Beobachter eine Rolle dabei spielen. Dies wird angedeutet
dadurch, daß mehrere Zeugen vorhanden sind, welche während des Klopfens in
der Nähe des Kindes bleiben konnten, in einigen Fällen erfolgten die Schläge
sogar im Schlafzimmer, als Beobachter und Rosemarie im daneben liegenden
Wohnzimmer, ja sogar auf dem weiter entfernt liegenden Flur aufhältlich
waren! —

Im übrigen variieren die Schläge bis zur im ganzen Haus vernehmbaren
Erscluitterung, so daß ein Zeuge äußert: „mit meiner Hand möchte ich diese
Schläge nicht ausführen". Die entwickelte Kraft ist so stark, daß in der unter
Rosemaries Zimmer liegenden Wohnung die Deckenlampe zu schwingen beginnt.
Man vermag ganz klar und deutlich die Schlagstellen an der Zimmerdecke zu
bestimmen! In dem Zimmer des Kindes dringt an den Hauptschlagstellen Kalkstaub
aus den Dielenfugen, der mehrfach aufgewischt wird und doch immer
wieder vorhanden ist. Verfasser selbst kommt anfangs zu einem verblüffenden
und eigenartigen Versuchsergebnis. Um einmal die Kraftrichtung der Schläge
festzustellen, legt Verf. im Zimmer des Kindes große Bogen Papier aus, auf
welche Mehl gesiebt wurde. Auf diese feinen und dichten Mehlschichten wurden
kleine, leichte und etwa 7 mm große Holzf iguren gestellt. Außerdem
wurde Rosemarie völlig gefesselt und das ganze Bett mit Leinen verspannt.
Jetzt blieb alles still und dieser Zustand hielt mehrere Abende an. Dieser Zustand
des Ausbleibens bestimmter oder erwarteter Vorgänge infolge Einengung


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