Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 163
(PDF, 78 MB)
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Hofmann: Ein Klopfspuk als Komödie der Irrungen. 163

der psychischen und physischen Freiheit ist in der mediumistischen Forschung
allgemein bekannt, der Neuling mag hier scheinbar berechtigt von Betrügereien
usw. reden, doch weiß er dann absolut nichts von den seelischen Gesetzen, die
nun einmal in der Natur dieser Dinge liegen. Eines Abends aber setzte das
Klopfen wieder ein, leider in Abwesenheit des Verf. Sehr betrübt und niedergeschlagen
meldete anderentags Fr. S., daß alle Mühe der erstrebten Lokalisation
nutzlos gewesen sei und sich nicht ein einziges der Figürchen vom Plalz
gerührt habe. Die Schlagrichtung wurde in der unteren Wohnung als seitlich
von den Mehlsicherungen bezeichnet und empfunden, die Mehlflächen selbst
zeigten keinerlei Veränderungen. Dieses Ausweichen der klopfenden Ursache
konnte auch vor wenigen Tagen erneut festgestellt werden. Es ist hierbei zu ergänzen
, daß inzwischen ein zweiter Wünschelrutengänger die Wohnung beging.
Sein Erscheinen erfolgte lediglich durch eine Verkettung eigenartiger Umstände
und ist hierbei bemerkenswert, daß er im Gegensatz zu seinem ersten Fachkollegen
nicht nur zwei, sondern eine ganze Anzahl starker Strahlungsherde
anschlug. Dieser Umstand weist auf die Tatsache hin, daß der modernen
„Strahlungstheorie" vorläufig noch sehr subjektiv gefärbte Eigenheiten anhaften
und weiteres einwandfreies Material abgewartet werden muß! Im Verfolg
der geschilderten „Stiablungssorgen' erfuhr das Zimmer des Kindes einschneidende
Veränderungen. Das Bett wurde auf die gegenüberliegende Seite des
Zimmers gestellt und manches andere geändert. Trotzdem aber ist das Klopf-
phänomen wieder im Ansteigen begriffen, es äußert sich z. T. schon am frühen
Morgen. Die Klopfherde haben eine gewisse Verschiebung nach der anderen
Seite des Zimmers erfahren, sie liegen etwa i,3o bis i,5o m \on der Lagerstätte
des Kindes entfernt und hatte Veif. Gelegenheil, auch hier sich wieder von
aus den Dielenfugen geschleuderten Staub- und Sandteilchen überzeugen zu
können. —

Betrachteten wir bis jetzt alle die kleinen Einzelheiten mehr oder weniger
vom animistischen Standpunkt, so verändert sich die Sachlage oder der Erklärungsmodus
sofort, wenn wir die nachstehend skizzierten Vorgänge dem Gesamtbilde
einfügen: Infolge der Anwesenheit der Großmutter Rosemaries schlief
letztere einige Nächte auf einer Matratze, welche auf den Fußboden gelegt
worden war. Schon lange vorher, ehe die Frau die Klopfzeichen hören konnte,
bemerkte das Kind im Fußboden leichte Schläge, die es anfangs als ein leichtes
Ticken wahrnahm und der Großmutter meldete. Ungemütlicher wurde es für
die Großmutter erst dann, als Veränderungen in dem Bette eintraten, in dem
sie lag. Zuerst hob sich das Fußkissen, so daß sie glaubte, ein Tier liege darin,
an den nächsten Abenden hob sich jedoch die ganze Matratze unter ihr, und
zwar .,so unangenehm", daß sie ihre sofortige Abreise beschloß. Berücksichtigt
man diesen Fall, der von der Großmutter Rosemaries sehr klar und bestimmt
\ ertreten und geschildert wird, so kommt man bei Kenntnis der Materie ohne
weiteres auf das Problem der Levitation. Daß eine solche im Entslehen war,
ist nicht zu bezweifeln — anderenfalls ergibt sich als Erklärung nur das Zugestehen
der spiritistischen Theorie. Zweifel können für den mit der Materie Vertrauten
nur darin entstehen, wer eigentlich von den beiden Stubeninsassen den

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