Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 176
(PDF, 78 MB)
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176

Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 4. (April 1934.)

Individualität und aller Verschiedenheit vom erlebenden Subjekt und erlebten
Objekt einer parapsychologischen Intuition der Konkretisierungsprozeß des Verstorbenen
(denn bei dem noch Lebenden versteht es sich von selber) noch nicht
schlechthin abgeschlossen sein darf; denn in diesem Falle hätte eine völlige Herauslösung
aus oWi Strome des Lebens als gemeinsamer tragender Schicht der
endlichen Existenzen stattgefunden.

3. Das mythische Bewußtsein.

Reine Intuition als bloßes emotionales Angegangenwerden vom anderen Sein
ist eine Abstraktion, die der Philosoph wegen der begrifflichen Sauberkeit vornehmen
muß. In Wirklichkeit ist Intuition als Erfassen der individuellen
Gegenstandsmomente schon immer in die Fäden des Logos eingesponnen.

Intuition als solche ist reines Erleben. In ihr würde sich der Bios ohne
Einkleidung in den Logos nicht über sich hinaus zu^ einer anderen Seinsschicht
erheben, was in Wirklichkeit bereits in jeder Erkenntnis geschehen *st. Die elementarste
Empfindung, in der sich das empfindende Ich von dem empfundenen
•Gegenstand unterscheidet, ist schon immer vom Logos durchwoben. Denn das
Leben als solches kennt keine Gegenüberstellung von Subjekt und Objekt.

So ist auch schon in jeder parapsychologischen Erkenntnis, in der sich der
Erlebende von einem fremden Phänomen angegangen weiß, der Logos am Werke
gewesen.

Mag immerhin im tief Irrationalen die Individualität eines Verstorbenen
ein Mitschwingen meines (ebenfalls individuellen) Wesens veranlassen: in dem
Augenblick, wo mir die betreffende Erscheinung gesondert gegenübersteht, ist
das Erlebnis in Erlebendes und Erlebtes gespalten und das Objekt auf das überindividuelle
Stellensystem des Raumes (und ebenso der Zeit) bezogen. Bereits
in der Abschauung eines parapsychologischen Schattenphänomens ist die Einkleidung
des Erlebten in die zwei ersten Dimensionen des Raumes vollzogen.

Es ist eine primitive Erkenntnisweise, in der das Erlebte nur in zwei räumliche
Dimensionen eingekleidet wird. Denn schon im sehr frühen Kindesalter
gesellt sich in der Raumanschauung die Tiefendimension zu der Länge und
Breite hinzu.

Wir fragen, aus welchem Grunde sich der Logos in der parapsychologischen
Erkenntnis solcher primitiver Formen bedient, und suchen darauf folgende
Antwort zu geben:

Wie es im Bios zwei Richtungen möglicher Entscheidungen gibt, so lassen
sich auch im Logos zwei Richtungen der Erkenntnis unterscheiden:

Die eine ist auf die Individualität des Lebens, die andere ist auf die allgemeinen
Begründungszusammenhänge des Logos selber gerichtet und läuft dem
Enllebendigungsstreben des Bios parallel.

Die erste Erkenntnis weise hat die Kategorie der Substanz zum Haupterkenntnismittel
. Jedes einzelne Erlebnis wird in dieser Erkenntnisform hypo-
stasiert und als Ding für sich gesondert gedacht, losgelöst von allem anderen
Seienden und ohne Eingliederung in ein übergreifendes Relationsgefüge.

Das Haupterkenntnismittel des anderen Logoszweiges ist der Funktions-


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