Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 207
(PDF, 78 MB)
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Quade: Mediale Forschung in Hypnose. 207

schlössen ihr inneres Auge gegen dies unerwünschte Zukunftsbild und verhauten
sich durch die affektbetonte Gegeneinstellung einen klaren Einblick in
die tatsächliche Entwicklung.

Das mag so sein. Frau K. könnte vielleicht als durch ihre Bibelgläubigkeit
etwas festgelegt gelten; aber zu einer solchen Festlegung will das bedingungslose
Eintreten für die Reinkarnation, von der in der Bibel nur wenig die Rede
ist, nicht recht passen. Frau K. ist ganz uneitel, durchaus demütig, hat nie
etwas über eigenen früheren Verkörperungen ausgesagt. Von Hysterie finden
sich bei ihr nicht die leisesten Andeutungen. Darum kommt gar nicht in Frage,
daß sie etwa aus hysterischem Bedeutungsdrang für die Wiederverkörperungs-
lehre einträte.

Sie hat einzelnen Menschen in Tiefhypnose Mitteilungen über frühere Verkörperungen
gemacht, die einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit wenigstens
in der Richtung haben, daß sie im diesmaligen Leben vorhandene Neigungen
und auffallende Sonderinteressen zwanglos als Reminiszenzen aus dem früheren
Leben und manches Leid als unerläßliche Sühne oder Schulungsgelegenheit
verstehen lassen.

Herr Johanson steht spiritistischen Behauptungen mit Vorsicht gegenüber.
Häufig hat Frau K. in scheinbar spiritistischen Mitteilungen traumhafte Dramatisierungen
des Unterbewußtseins der „Medien" erkannt, in anderen Fällen,
wo angeblich hohe Schutzgeister sich äußern sollten, Irreführungen durch
Truggeister festgestellt; die Annahme, m Tief hypnose stehe das Medium in
direktem Gedankenaustausch mit seinem Grundprinzip, das seinerseits Rapport
zu allen feinstofflichen Körpern seiner Iche, zu den Planetengeistern, Christus
und dem hohen Vater besitzt, macht die einer Vermittlung von Geistern überflüssig
.

Den Anschluß an das höhere Jgh bzw. das Grundprinzip zu gewinnen und
aufrechtzuerhalten, ist außerordentlich schwer und dürfte medialen Menschen
von sich aus nur in den seltensten Fällen gelingen.

Hier wird das Medium durch den Hypnotiseur dauernd unterstützt, sowohl
durch bei längeren Sitzungen öfter wiederholte magnetische Behandlungen wie
durch richtunggebende Anweisungen. Man mag im allgemeinen Bedenken haben
gegen die Gefahren, die oft wiederholte hypnotische Behandlungen für die
Selbständigkeit des Hypnotisierten in sich bergen; hier rechtfertigt die Vorzüglichkeit
dei erlangten Resultate die Größe des Einsatzes und der Mühwaltung.
Medien, die von selbst oder bei Einschläferung durch Dritte in Trance fallen
und dann von Geistern als Sprachrohr benutzt werden, können, wenn die jenseitige
Kontrolle zuverlässig und die sich mitteilenden Geister hochentwickelt
und gut unterrichtet sind, auch vortreffliche Aufschlüsse über die unseren fünf
Sinnen verschlossene Welt geben. Doch kenne ich weder aus persönlicher Erfahrung
noch aus der Literatur einen Fall, bei dem die Eröffnungen so zuverlässig
, mannigfaltig und tief gewesen wären. Einzig die Forschungen sehr geschulter
Hellseher, indischer Yoghis, mittelalterlicher Adepten und moderner
Theosophen lassen sich ihnen an die Seite stellen und in gewissen Richtungen
die Überlieferungen der heiligen Schriften und der Geheimlehren.


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