Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 210
(PDF, 78 MB)
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210

Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 5. (Mai 1934.)

Wand! Ihr Greifen und Tasten blieb ohne Erfolg, so daß Frau II. das deutliche
Gefühl hatte, als sei sie in einer ganz fremden Wohnung und Umgebung. Dann
kam der inzwischen unruhig gewordene Gatte nach, machte Licht und entdeckte,
daß der Sohn Walter aus dem Bett verschwunden war, während die Frau H. verwirrt
in einer Ecke stand und so an jeder tastenden Hand die Wand fühlen
mußte! Walter selbst wurde schlafend in Sitzstellung in dem sehr hohen Fenster
des Zimmers gefunden, welches dem Wohnungsflur Licht geben sollte.
Ein Hinaufkommen ohne Leiter war völlig unmöglich, zumal noch das Kinderbett
unter dem Fenster an der Wand stand. Ebenso unmöglich war es für das
Kind, etwa mit Hilfe des Bettes emporzuklettern; aufgeweckt und befragt wußte
das Kind von nichts!

Dieser Fall ist eigenartig darin, daß Frau II. davon ergriffen wird, sie kennt
sieh in dem sonst wohlbekannten Zimmer absolut nicht aus und fühlt sich „wie
verhext". Es ist notwendig, hierbei zu betonen, daß es sich bei diesem Hause um
ein ehemaliges, altes Kloster handelt. Die Wohnung selbst war nicht geheuer,
so wurde mehrfach eine rauch- oder nebelartige Nonne aus einem bestimmten
Zimmer kommend gesehen, weshalb das Zimmer geräumt und als Gerümpel-
kammer benutzt wurde. Leider ist auch hier eine Nachforschung unmöglich, da
das Haus modernen Messebauten weichen mußte! —

In den Ursprung des Kinderzauberlandes — das Mädchen — deutet die doppelt
verbürgte Begebenheit, deren Agent der Hammerschmied W. in Bismarckhütte
ist. —

Im März 1908 hatte seine Frau einen Sohn geboren. Es war einige Zeit
später und die Frau ging bereits schon wieder ihren häuslichen Obliegenheiten
nach, als W. eines Abends plötzlich von einem sehr starken Schlafbedürfnis befallen
wurde. Die junge Mutter war sehr beschäftigt und halte augenblicklich
keine Zeit, das Bett des Gatten zurechtzumachen. Sie bat ihn daher, sich doch
inzwischen in ihr Bett zu legen, in dem übrigens das kleine Kind lag, und sagte,
sie wolle ihn dann wecken, wenn sie zur Ruhe gehen könne. W. legte sich also
schlafen, während seine Frau ihre Arbeiten erledigte und dann das vierjährige
Töchterchen Martha zu Bett brachte, welches sie jetzt, da in bescheidenen Verhältnissen
lebend, in des Mannes Bett legte. Als sie zur Ruhe gehen konnte, tat
es ihr leid, den müden Mann aufzuwecken; sie ließ ihn in ihrem Bett liegen
und tauschte lediglich die Kinder aus. Sie nahm also den Neugeborenen von des
Mannes Seite zu sich herüber und legte dafür das vierjährige Mädel hinüber,
worauf sie einschlief.

Im Zimmer brannte die ganze Nacht hindurch eine Nachtlampe. Mitten in
der Nacht wachte Vater W. plötzlich durch eine fremde Hand auf, welche ihn im
Nacken anfaßte und scheinbar nach der Seite seines eigentlichen Bettes zudrehen
wollte. Es war ihm hierbei bewußt, daß diese Hand schon zweimal dasselbe getan
oder versucht hatte, nur war es ihm nicht klar zum Bewußtsein gekommen. Als
er zum dritten Male von der Hand angefaßt wurde, sah er völlig ermuntert auf,
glaubte, es sei seine Frau und sab zu seiner grenzenlosen Überraschung im
Scheine der Nachtlampe auf der Hüfte des schlafenden vierjährigen Mädchens
ein etwa l\o—5o cm großes Männchen sitzen, welches ihn angefaßt hatte. Das


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