Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z6
Zeitschrift für Parapsychologie
9=61.1934
Seite: 211
(PDF, 78 MB)
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Brack: Hellsehen in die Zukunft? Zufall?

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Männchen machte einen seltsamen Eindruck, es hatte einen schwarzen Anzug an,
einen runden, steifen und harten Hut auf, einen Schnurrbart und am Kinn einen
Knebelbart. W. sah erstaunt und grenzenlos überrascht auf die eigenartige Erscheinung
, faßte einem plötzlichen Impuls folgend nach der Kehle des Männchens
, worauf sich dieses wie erschrocken zurückbeugte und spurlos verschwunden
war. W. rief nun sehr erschrocken seine Frau wach, die nichts bemerkt
hatte. Er stand sofort auf und bezog nunmehr sein Bett; seit dieser Zeit hat er
stets nur noch in seinem Bett geschlafen! —

Interessant ist der Volksglaube, daß ein Mann nie im Bett einer Wöchnerin
schlafen solle! Unwillkürlich drängen sich dem in okkulten Dingen Bewanderten
die Sagen von den Gnomen, Kobolden, Zwergen, Elfen usw. auf; in wie vielen
Fällen wohl mag ein Vorgang, wie der geschilderte, dichterischer Phantasie als
Grundlage eines Märchens gedient haben! Die Realität des vorstehenden Falles
selbst wurde mir zweifach und sehr überzeugt als der Wirklichkeit entsprechend
geschildert. —

Kritik und Methodik.

Hellsehen in die Zukunft? Zufall? Oder: Keins von beiden?

Von San.-Rat Dr. Carl Bruck (Berlin).

Im Februarheft der „Proceedings" Lat Mr. II. I. Saltmarsh eine Statistik
sämtlicher Fälle von „Haschen [n c|]e Zukunft" veröffentlicht, die bisher von
den beiden Organen der Engl. Ges. für psych. Forschung (Proceedings und Journal
) aus dem Kreise der Mitglieder mitgeteilt worden sind. Von diesen Fällen
erhielten von Saltmarsh, einem kritischen Forscher. das Prädikat „gut"
und 1/47 „befriedigend", also wissenschaftlich beweisend. Es sind meist Spontanfälle
, aber auch aus Sitzungen mit Medien und Kristallsehern stammend.

Welches Prädikat verdiente wohl ein Fall mit fast experimenteller Methodik
, sozusagen ein gegenseitiges Hellsehen auf Bestellung, den die Revue meta-
psych. (Nr. 3 1933) in ihrer „Chronik" veröffentlichte? Denn der Titel:
„Double prediction de mort violente" wird sinngemäß übersetzt: „Gegenseitige
Voraussage eines gewaltsamen Todes". Beim flüchtigen Lesen könnte
man urteilen: Ein hervorragend guter Fall!

Aber die Redaktion gibt selbst diese Einsendung eines (nicht genannten)
Lesers „mit dem üblichen Vorbehalt" wieder und bedauert, daß das
Schriftstück (das sich übrigens fast wie ein Protokoll liest) nicht datiert ist,
enthält sich auch jeder eigenen Stellungnahme. Der Einsender nennt auch keine
Zeugen des Vorgangs. Wir wollen uns aber über diese Mängel absichtlich hinwegsetzen
und den Vorgang als gut beglaubigt annehmen.

Der Tatbestand wäre dann dieser: Der rühmlichst bekannte Pariser „Club
du Faubourg", der ein öffentliches Forum für alle wesentlichen Fragen des Geisteslebens
bietet, hatte den grade in Paris auftretenden „Hellseher" Hanussen
für den 29. Okt. 1932 eingeladen, um Mitgliedern und Gästen ein ungefähres
Urteil zu ermöglichen. Vor Beginn der Sitzung trat einer der Anwesenden an

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