Freiburger historische Bestände - digital

Kleine Mitteilungen.

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Pap kaufte. Bei der Abholung der eingeschriebenen Briefe an der Post hatte
sie diese in ihre Tasche zu stecken und selbst zu öffnen gewußt. Überhaupt hatte
sie das bedauernswerte Medium in raffinierter Weise durchaus unter ihre persönliche
, bis in alle Einzelheiten reichende Kontrolle zu nehmen verstanden.

Der Inhalt des Briefes, welchen ich Frau Hellberg am 24. Februar 1934
schrieb, lautet wie fofgt: „Geehrte Frau Hellberg! Auf den ungenügend frankierten
Expreßbrief und Telegramm, welches Sie mir schickten *), mußte ich 3 Pengö und
67 Heller daraufzahlen. Ich bitte dies zur Kenntnis zu nenmen. — Die Unruhe von
dem Medium Lajos Pap stammt daher, weil er schon Kenntnis davon hat, daß
seine Familie in Not ist und Sie sich um seine Famifie überhaupt nicht kümmern.
Ich habe, in äußerster Not, der Familie mit einigen hundert Pengö ausgeholfen,
anstattdaß Sie dies täten, außerdem bekommt, wie es scheint, Lajos Pap verspätet
und mangelhaft von seiner Familie Nachrichten. Heute geht ein rekommandierter
Brief an ihn ab, worin Beruhigendes mitgeteilt wird, weil momentan seine
Familie vorm Verhungern geschützt ist. Hochachtungsvoll Dr. Elemer Pap von
Chengery."

Auf diesen Brief hat Frau Hellberg am 4. März 1934 folgendes geantwortet:
,,Wir in Schweden haben aber keine Verantwortung für
Herrn Lajos Paps Famiii e." Der Präsident der Gesellschaft (Bemerkung
von Dr. Pap: er meint Herrn Dr. Johann Toronyi) hat auf Anfrage geantwortet:
„Er verlangt nicht Zahlung für die Seancen Lajos Pap. Braucht aber 200.—- Pengö."

Die 200.— P. waren ausbedungen für die Familie Lajos Paps durch Toronyi,
und zwar für einen zwei Wochen langen Aufenthalt in Schweden. Während
dieser Zeit hätte er vier Sitzungen geben sollen. Sein Aufenthalt war bis höchstens
2. März ausbedungen. Er kam aber nur durch den Zufall schon (!!) am
21. März nach Budapest zurück. Frau Helfberg wollte ihn nämlich zwingen, nach
London zu reisen, aber durch die Intervention des ungarischen Konsuls in Göteborg
, der ein vornehm denkender schwedischer Staatsmann ist und ungarisch nicht
spricht, konnte durch seine Frau, die aus Ungarn stammt, dem Medium Pap Hilfe
geleistet werden. Er hatte nämlich die (von Frau Hellberg eingetauschte)
Fahrkarte Göteborg—-London auf eine Fahrkarte Göteborg—
Budapest umtauschen lassen. Am 18. März 1934 fuhr L. Pap aus Par-
tille nach Budapest ab. Frau Hellberg war drei Tage vorher abgereist und e r -
wartete ihn am 19. März in London.

Ich möchte noch die Ursache erklären, weshalb Frau Hellberg das Medium
Lajos Pap nicht aus ihren Händen herluslassen wollte. Dies ist übrigens aus einem
von ihr an mich geschriebenen Brief zu entnehmen, in welchem folgendes steht:
„Papist ein echtes Medium und gut! — aber die schwedischen
Professoren können nicht mit ihm umgehen us w."

Sie sagte Herrn Lajos Pap übrigens, daß, wenn sie (Helberg) von Universitätsprofessoren
über die medialen Fähigkeiten Lajos Paps unterschriebene Protokolle
bekomme, dann werden sie die größeren Städte Europas besuchen und nachher
nach Amerika sich einschiffen und überall Seancen geben, welche gut bezahlt
würden. Dann würde er (Lajos Pap) viel Pengö bekommen!

Nachdem ich von den Machenschaften der Frau Hellberg Kenntnis erhielt,
schrieb ich Herrn Dr. Jan Sirnsa nach Prag, weil mir Frau Hcllberg mitteilte, daß
das Medium Wolf Vorschuß bekomme und keine Seancen gab, jedoch den Vorschuß
nicht zurückerstattete (?). Herr Simsa schrieb mir, daß Frau
Hellberg in Prag keinen guten Ruf habe! und daß er das Medium Wolf darauf aufmerksam
machte, daß er in die Falk gelockt werde, wenn er nach Stockholm reise.

Lajos Paps Phänomene in Schweden.

Was nun die in Schweden erreichten Phänomene von Lajos Pap anbetrifft,
kann man noch sagen, daß bei Berücksichtigung des Seeienzustandes, in
dem er sich dort befand, man noch sehr zufrieden sein kann, denn: in der Sitzung
am 10. Februar 1934, welche in einem möblierten Zimmer stattfand, ist eine
Krone (Geld) als Apportstück erhalten worden. Lajos Pap klagte aber darüber —

*) Frau Helfberg wollte, daß ich zwecks Leitung der Sitzungen auf eigene
Kosten nach Stockholm fahren sollte.